• Die Elterninitiative  „Familien in der Krise“ kritisiert die Entscheidung von Ties Rabe, den Fernunterricht weiter zu verlängern (Symbolbild).
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Corona in Hamburg: Schulen bleiben dicht – scharfe Kritik von Eltern

Seit Dienstag steht fest: Für Hamburgs Schülerinnen und Schüler geht es nicht wie geplant nach Neujahr zurück in die Schule. Stattdessen wurde der Start des Präsenzunterrichts auf den 17. Januar nach hinten verschoben – ganz zum Ärger der Eltern. Die Hamburger Elterninitiative „Familien in der Krise“ kritisiert den Beschluss scharf und fordert die vollständige Öffnung der Schulen.

Die Verlängerung des Fernunterrichts, wie sie Schulsenator Ties Rabe (SPD) kürzlich verkündete, trifft bei Teilen der Elternschaft auf wenig Verständnis: „Das steht im krassen Widerspruch zum bisher gut begründeten Kurs, so viel Präsenzunterricht wie möglich anzubieten und bei der Planung von Distanzunterricht und Wechselmodellen auch das Alter der Schüler mit einzubeziehen“, sagte Mitbegründerin Anna-Maria Kuricová am Mittwoch in Hamburg.

Auch in Hamburg sei Wechselunterricht bislang nur für die älteren Jahrgänge ab Klasse acht bei hoher Inzidenz vorgesehen, die jüngeren Kinder sollten weiter in die Schule kommen.

Eltern empört: Start des Präsenzunterrichts in Hamburg verschoben

„Uns ist völlig unverständlich, weshalb all diese Überlegungen nun offensichtlich über Bord geworfen wurden“, sagte Kuricová. Die Aussetzung der Präsenzpflicht in Hamburg habe dazu geführt, dass in vielen Schulen kein Unterricht mehr vor Ort stattfindet und lediglich eine Notbetreuung angeboten werde.

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Damit seien de facto alle Schüler im Distanzunterricht – mit allen Belastungen, die das für Kinder und Eltern mit sich bringt. Der Senat hatte am Dienstag die Anwesenheitspflicht in Schulen bis zum 17. Januar aufgehoben. Auch in den letzten beiden Januarwochen könne voraussichtlich kein regulärer Präsenzunterricht in allen Klassenstufen stattfinden.

Elterninitiative fordert vollständige Öffnung der Schulen

Die bundesweite Initiative fordert die vollständige Öffnung der Schulen im Januar. „Die Schulen sind die Einrichtungen, die als letzte geschlossen und als erste wieder geöffnet werden sollen – dieses Bekenntnis der deutschen Politik haben wir als Fortschritt empfunden“, sagte Kuricová. Sie könne nicht verstehen, warum Hamburg bereits jetzt über eine Verlängerung des Fernunterrichts entschieden hat, noch bevor über eine Lockdown-Verlängerung entschieden wurde.

„Wir vermissen ein pädagogisches Konzept, das den Kindern gerecht wird. Wir fordern Bildungsgerechtigkeit auch in der Pandemie“, sagte Kuricová. Die jetzige Entscheidung hebele das Recht der Kinder auf Bildung aus und werfe Chancengerechtigkeit über Bord. Kinder, deren Eltern zu Hause nicht beim Homeschooling unterstützen können, würden erneut abgehängt. Das sei auch eine Lehre aus dem ersten Lockdown im Frühjahr gewesen – und sollte sich nicht wiederholen. (mp)

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