• Lockdown in Hamburg: Geschlossene Restaurants – wie hier in der Hamburger Innenstadt – lassen die Lieferungen nach Hause enorm ansteigen.
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Corona in Hamburg: So ändert sich das Essverhalten in der Krise

Die Corona-Pandemie hat das gesellschaftliche (Zusammen-)Leben inklusive der Essgewohnheiten komplett auf den Kopf gestellt. Um nicht auf den liebgewonnenen Luxus von frisch zubereitetem, geliefertem Essen verzichten zu müssen, werden immer mehr Gerichte nach Hause bestellt.

Sichtbar wird dies unter anderem an den Fahrern von Lieferando, die stark im Hamburger Stadtbild vertreten sind: Orangefarbene Dienstkleidung sowie Fahrräder und große Transportboxen sind die Markenzeichen des Lieferservices, der mit seiner riesigen Flotte eine Monopolstellung innehat. Aber was genau und wie viel mehr wird eigentlich bestellt?

Hamburg in der Pandemie: Das Restaurant auf Hausbesuch

Zunächst überwog im Angesicht des sich ausbreitenden Coronavirus jedoch die Skepsis: Sowohl im Hinblick auf die finanzielle Situation als auch auf die Sicherheit des Bestellvorgangs selbst. Dementsprechend verzeichneten die Lieferdienste im ersten Lockdown anfangs Bestellrückgänge.

Lieferräder von Lieferando

Fahrräder des im Gastronomiebereich marktführenden Lieferdienstes Lieferando in einem Depot.

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Der Trend schlug jedoch schnell um, da die Bringdienste verschiedene Maßnahmen – beispielsweise die kontaktlose Lieferung – ergriffen, um das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen. In der Folge boten immer mehr Restaurants Gerichte für den Versand an und kooperieren dabei häufig mit Lieferando.

Essen in Hamburg: Immer mehr Lieferungen nach Hause

Denn das Unternehmen verfügt über die nötige Liefer-Infrastruktur, die einzelne Restaurants nicht ohne Weiteres aufbieten können. Lieferando teilte der MOPO auf Anfrage diesbezüglich mit, dass im Frühjahr vereinzelt deutlich mehr Anmeldungen durch Restaurants eingegangen sind als sonst.

Momentan sind deutschlandweit über 20.000 Restaurants Partner des Lieferdienstes, der monatlich etwa zehn Millionen Bestellungen abwickelt. Weiter teilte Lieferando der MOPO einige Unterschiede im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie mit, die auch die Hansestadt betreffen.

Liefertrends in Hamburg: Oft gesünder und mehr Vielfalt

In Hamburg lässt sich beispielsweise der Trend beobachten, dass nun viel häufiger Mittags bestellt wird, als noch vor der Pandemie. Auch werden statt 19 Uhr nun gegen 18 Uhr am meisten Bestellungen registriert – für beides dürfte das verbreitete Homeoffice eine wesentliche Rolle spielen.

Veganer Avocado-Wrap von eatclever.

„Veggie“-Gerichte werden immer beliebter: Ein veganer Avocado-Wrap des Hamburger Start-Ups eatclever.

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eatclever

Der durchschnittliche Warenkorb-Wert erhöhte sich von 20 auf 22 Euro, die am häufigsten für Pizza, Burger und asiatische Speisen ausgegeben werden. Durch die vielen neuen Partnerrestaurants gibt es allerdings nun eine größere Vielfalt an Gerichten, wobei gesunde Gerichte – vor allem vegane sowie vegetarische Mahlzeiten stärker nachgefragt werden.

eatclever: „Trend zu bewussterer und pflanzlicher Ernährung“

So verzeichnet das Hamburger Start-up eatclever, das seit 2015 auf eine gesunde Ernährung setzt, große Zuwächse bei den veganen beziehungsweise vegetarischen Optionen. Diese seien allerdings nicht nur auf die Corona-Pandemie zurückzuführen.

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Denn es lasse sich eine allgemeine Bewegung zu pflanzlicher Ernährung ablesen, wie das Unternehmen der MOPO mitteilte: „Im letzten Jahr waren 15 Prozent unserer am häufigsten bestellten Gerichte vegane oder vegetarische Optionen. Im Vergleich dazu zählen wir dieses Jahr bereits 30 Prozent vegane oder vegetarische Optionen zu unseren meistverkauften Gerichten.“

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