Corona-Lockdown: Fast 17.000 Minijobber verlieren in Hamburg ihren Job
Minijobber sind unter den großen Verlierern der Corona-Pandemie. Vor allem durch geschlossene Restaurants und Cafés verlieren viele ihren Job – Frauen und Studierende sind besonders betroffen.
In der Corona-Krise haben in Hamburg nach Gewerkschaftsangaben rund 17.000 Minijobber ihre Arbeit verloren, darunter rund 5000 aus der Gastronomie. „Betroffen sind gerade Frauen, die eine 450-Euro-Stelle als Kellnerin oder Küchenhilfe oft als einzige Einnahmequelle haben“, sagte Sarah Witte von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, Region Hamburg-Elmshorn, unter Verweis auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.
Corona in Hamburg: Minijobbern fehlt die soziale Absicherung
„Auch für viele Studierende, die sich nebenher etwas hinzuverdienen, sind die Folgen des Jobverlustes dramatisch.“ 450-Euro-Kräfte zählten zu den Hauptverlierern der Wirtschaftskrise. „Sie haben bislang keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld, werden häufiger gekündigt und sind sozial kaum abgesichert.“
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Die Politik setze mit der Möglichkeit abgabenfreier Jobs seit Jahren falsche Anreize, kritisierte Witte. „Es ist höchste Zeit, diese Stellen sozialversicherungspflichtig zu machen.“ Nur wenn Sozialabgaben, Kranken-, Pflege- und Rentenversicherungsbeiträge gezahlt würden, könnten Beschäftigte wirksam geschützt werden.
Den Vorschlag von Teilen der Union, die Verdienstgrenze bei Minijobs auf monatlich 600 Euro anzuheben, lehnt Witte ab. Nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes würden so bundesweit rund 470 000 Menschen mit regulären Stellen ungewollt zu Minijobbern. (dpa/hb)