• Die Grafik eines Coronavirus unter dem Mikroskop.
  • Foto: imago images/MiS

Corona-Mutation: Was bedeutet die neue Variante aus Südafrika für Hamburg?

Zum ersten Mal wurde die neuartige Mutation des Coronavirus‘ aus Südafrika auch in Hamburg nachgewiesen. Es ist damit die zweite Variante, nach der Mutation aus Großbritannien, die Hamburg erreicht hat. Beide Varianten gelten als deutlich ansteckender – das Robert-Koch-Institut (RKI) ist alarmiert. 

Das Virus aus Südafrika sei bei einer Person festgestellt worden, die Mitte Dezember aus dem Land zurückgekehrt sei, sagte der Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich am Donnerstag.

Die Person sei am 17. Dezember wieder in Hamburg eingetroffen und in Quarantäne geschickt worden. Drei Tage später hätten sich Symptome eingestellt.

Hamburg will häufiger auf Corona-Mutationen testen

„Vor Anordnung der Quarantäne bestanden offenbar keine engen Kontakte“, sagte Helfrich. „Die südafrikanische Mutante wurde im Rahmen einer Genomsequenzanalyse im UKE nachgewiesen, deren Ergebnis nun vorliegt.“

Hamburg plane, künftig bei etwa fünf Prozent aller positiv auf Corona Getesteten eine solche Sequenzierung durchzuführen, um mögliche Varianten des Virus‘ festzustellen. Bisher geht die Sozialbehörde von Einzelfällen aus.

Das wissen wir über die Variante aus Südafrika

Über die Variante 501Y.V2 aus Südafrika ist bisher wenig bekannt. Sie wurde ähnlich wie die Mutation aus Großbritannien im Dezember letzten Jahres das erste Mal nachgewiesen. Nach aktuellem Stand ist sie inzwischen die dominante Virusvariante an der Ost- und Westküste Südafrikas.

Die südafrikanische Variante ist nicht nur in Deutschland, sondern auch bereits in weiteren Ländern wie Österreich, Großbritannien, Frankreich, Norwegen und Japan nachgewiesen worden.

Corona-Mutation: Breitet sich die Variante aus Südafrika schneller aus?

Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock sagte Ende Dezember: „Diese neue Variante bereitet uns große Sorgen, weil sie noch schneller übertragen wird.“ Ersten Erkenntnissen zu Folge könnte sie sogar noch weiter mutiert sein, als die Variante B 1.1.7. aus Großbritannien.

Wirkt der Impfstoff auch gegen die Mutation?

Experten sind zuversichtlich, dass die entwickelten Impfstoffe auch gegen die mutierte Variante aus Großbritannien helfen. Wie es mit der südafrikanischen Variante aussieht, ist bisher noch nicht ausreichend erforscht worden. Bis allerdings genügend Menschen eine Impfung erhalten haben, um eine sogenannte Herdenimmunität zu erreichen, ist Vorsicht geboten.

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Eine Herdenimmunität wäre beim Coronavirus nach Ansicht der Experten bei einem Anteil von etwa 60 bis 70 Prozent an Geimpften in der Gesamtbevölkerung gegeben. Je stärker jedoch die Ansteckungsgefahr durch ein Virus ist, desto mehr Menschen müssen für eine Herdenimmunität geimpft werden.

RKI rät: Kontakte weiter reduzieren

Lothar Wieler, Chef des Robert Koch Instituts (RKI) betonte, jede Infektion sei eine zu viel. „Wer nicht unbedingt muss, sollte im Moment nicht verreisen“, sagte Wieler mit Blick auf die starke Verbreitung neuer Corona-Varianten in anderen Ländern. Mit Stand Mittwoch seien alle aktuell bekannten Nachweise dieser Varianten in Deutschland von Reisenden mitgebracht worden. Bisher könne man noch nicht abschätzen, wie sich die Varianten auf die Situation hierzulande auswirkten.

„Sie könnten sich aber auch hier durchsetzen und zu noch mehr Fällen in kürzerer Zeit führen.“ Es bestehe die Möglichkeit, dass sich die Lage noch verschlimmere.
Anhaltspunkte sprechen Wieler zufolge aber nicht dafür, dass die Varianten hierzulande bereits stark verbreitet seien. Er räumte allerdings ein: „Wir haben keinen vollen Überblick über die Varianten.“ (abu/dpa)

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