Corona-Verharmlosung: Hamburger Youtube- und Instagram-Star sorgt für Unruhe
Als Fitness-Profi zeigt „Coach Cecil“ Egwuatu normalerweise Sport-Übungen auf seinem Youtube-Kanal. Mit „Anti-Cellulite“, „Anti-Hip Dips“ und ähnlichen Videos will der 40-Jährige seine Abonnenten fit halten. Doch neben seinen Sportvideos positioniert sich der Mann nun gegen die Corona-Maßnahmen – und sorgt mit seinen Aussagen für jede Menge Unruhe.
Eigentlich möchte Cecil Egwuatu überbetont sachlich die Corona-Situation erklären. Er erwähnt, wie gefährlich das Virus ist und wie man sich infiziert – doch im Laufe seiner Videos häufen sich unauffällige Meinungs-Mache, Fehlinterpretationen und Falsch-Aussagen.
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Mit Clips, die inzwischen größtenteils von seinem Youtube-Kanal gelöscht wurden, verbreitet der ehemalige Basketballer vermehrt kritische Aussagen und Verschwörungstheorien rund um das Thema Corona, womit er über 165.000 Menschen erreicht.
„Coach Cecil“: Missinterpretationen führen zu Corona-Hetze
Dabei scheint „Coach Cecil“ aber nicht ganz so neutral zu berichten: Oft beruft sich der 40-Jährige auf Ausschnitte von Pressekonferenzen, welche er dann interpretiert – jedoch häufig nicht richtig. So wie auch bei einer Aussage vom Präsidenten des Robert Koch-Instituts Lothar Wieler, wie die „shz“ zunächst berichtete.
Wieler hatte in einer Konferenz demnach erklärt, dass es bislang keine Therapie oder einen Impfstoff gegen das Coronavirus gebe, man sich aber mit der Hygiene-Etikette vor einer Infektion schützen könne. Zudem warb er in diesem Zusammenhang dafür, dass jeder, der eine entsprechende Empfehlung erhalten hat, sich weiterhin gegen die Grippe impfen lassen solle.
Video: Corona – UKE informiert zur aktuellen Lage
Der Youtuber missinterpretierte die beiden voneinander unabhängigen Aussagen von Wieler und warf ihm vor, sich zu widersprechen. Dass eine Grippe-Impfung einer Infektion mit dem Coronavirus vorbeugt, hat der RKI-Chef jedoch nie behauptet.
Rhetorische Fragen und Verschwörungstheorien
In weiteren Videos behauptet der Hamburger, durch Corona solle die Demokratie in Deutschland abgeschafft werden oder dass das Robert Koch-Institut Fallzahlen bewusst nach oben schnellen lassen würde. Nebenbei stellt er seinen Zuschauern auch rhetorische Fragen wie: „Ist es wirklich so ein Killervirus, das rechtfertigt, die ganze Welt abzuschließen?“
Er halte die Einschränkungen für übertrieben und fordere seine Abonnenten außerdem dazu auf, sich gegen die Maßnahmen der Regierung zu stellen.
„Stay awake“ – Cecil Egwuatu hinterfragt Corona-Regeln
So auch in seinem neusten Instagram-Post: Das Instagram-Logo mit dem Schriftzug „Stay at home“ passt der 40-Jährige seinen Vorstellungen an. Auf seinem Bild prangt nun der Schriftzug „Stay awake“ – bleib wach. Unter dem Post stellt der Fitness-Coach kritische Fragen zum Thema Corona und ruft seine Follower auf, den Beitrag zu teilen.
Sicher ist: Das Hinterfragen ist immer wichtig – doch durch Missinterpretationen und Hetze dürfte zurzeit niemandem geholfen sein. (se)