Coronavirus: Elf Infizierte in Hamburger Pflegeheim – Rettungseinsatz am Abend
Wellingsbüttel –
Das Coronavirus ist vor allem für ältere Menschen gefährlich – deswegen will Hamburg diese Gruppe jetzt besser schützen! Seit Dienstag gilt in unserer Stadt ein generelles Besuchsverbot in der stationären Altenpflege. Ein notwendiger Schritt, wie ein Beispiel zeigt.
Nach Angaben von Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) sind in Hamburgs Alten- und Pflegeheimen bislang 17 Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet worden. In jeweils sechs Einrichtungen wurde ein Infizierter gemeldet und isoliert – ein Standort weist jedoch allein elf Fälle auf!
Coronavirus in Hamburg: „Alsterdomizil“ hat elf Infizierte
Nach MOPO-Informationen handelt es sich dabei um das Pflege- und Altenheim „Alsterdomizil“ in Wellingsbüttel. Der betroffene Wohnbereich ist momentan gesperrt und vom übrigen Teil der Einrichtung komplett separiert.
Am Dienstagabend fand in dem Altenheim ein größerer Einsatz von Rettungskräften statt: Die Retter untersuchten nach MOPO-Informationen die Erkrankten, um über mögliche Krankenhauseinweisungen zu entscheiden. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt.
Bei den meisten der Betroffenen sei der Krankheitsverlauf bisher „milde“ gewesen, wie ein Sprecher der Einrichtung am Dienstagvormittag auf Nachfrage mitteilte. „In enger Zusammenarbeit mit der Gesundheitsbehörde organisiert das Team weiterhin die Pflege der Bewohner unter strikten Hygiene- und Quarantänemaßnahmen.“ Gerade stehe vor allem der Schutz der übrigen Bewohner und der Pflegenden „mit im Fokus“.
„Alsterdomizil“: Mitarbeiter befinden sich in Corona-Quarantäne
Die vom Virus betroffenen Mitarbeiter befänden sich momentan in häuslicher Quarantäne. „Sie werden durch die Betriebsärztin und das Gesundheitsamt begleitet“, so der Sprecher weiter. Aus Gründen der Persönlichkeitsrechte wolle man keine näheren Angaben machen.
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Die Einrichtung ist vor allem auf Menschen mit Demenz spezialisiert. Inwieweit an der Krankheit leidende Personen nun mit Covid-19 infiziert sind, ist unbekannt. Bereits seit mehr als zwei Wochen herrscht in dem Heim absolutes Besuchsverbot – das gilt laut Senat nun sogar für alle stationären Altenpflege-Einrichtungen in Hamburg.
Corona: Hamburg will ältere Menschen jetzt besser schützen
„Uns ist bewusst, was wir den pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen damit zumuten“, so Prüfer-Storcks. Die Einschränkung des persönlichen Kontakts zu den engsten Angehörigen bedeute „einen tiefgreifenden und schmerzhaften Eingriff“. Jedoch habe der Gesundheitsschutz im Moment oberste Priorität. In Hamburg leben rund 450.000 Menschen über 60 Jahre, hiervon sind mehr als 50.000 pflegebedürftig.