Darum kommt jetzt die Maskenpflicht: So wenige Hamburger tragen wirklich Mundschutz
Einkaufen ohne Mundschutz – das wird teuer. Vier Bundesländer haben zur Eindämmung der Corona-Pandemie bereits eine Maskenpflicht eingeführt. Weitere beraten darüber. Jetzt ist klar: Auch in Hamburg müssen sich die Bürger ab kommender Woche das Gesicht bedecken – weil kaum einer die dringende Empfehlung der Bundesregierung ernst genommen hat.
Das Einkaufszentrum Luna Center in Hamburg-Wilhelmsburg am Dienstagvormittag. Schilder informieren die Besucher von Rossmann, Budni, Marktkauf oder anderen Geschäften über die Umsetzung der Corona-Regeln in den Räumlichkeiten. Dazu gehört, einen Einkaufswagen bzw. Korb zu nehmen. Desinfektionstücher zu verwenden. Abstand zu halten.
Nur wenige Hamburger tragen beim Einkaufen Mundschutz
Die Kunden halten sich daran. Sie machen Bögen umeinander und nehmen in engen Reihen Umwege in Kauf. Doch Mundschutz? Fehlanzeige. Gerade einmal zehn Prozent der Kunden hat das Gesicht mit einer Maske bedeckt. Auch in Hamburgs U- und S-Bahnen ist es eher eine Minderheit, die einen Mund-Nasen-Schutz trägt.
Das könnte Sie auch interessieren: Warum wir in Hamburg eine Maskenpflicht brauchen
Dabei ist längst klar: Gesichtsmasken helfen bei der Eindämmung der Pandemie. Die Bundesregierung hat eine dringende Empfehlung zum Tragen eines Mundschutzes ausgegeben. In Sachsen und Thüringen wird der Schutz in dieser Woche verpflichtend, in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern ab nächsten Montag. Sachsen-Anhalt, Berlin und Baden-Württemberg beraten noch.
Senat: In Hamburg gilt ab Montag Maskenpflicht
Auch Hamburg hat am Dienstag die Einführung der Maskenpflicht verkündet. Dabei hatte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks auf einer Pressekonferenz am Montag noch erklärt: „Wir können nicht etwas zur Pflicht machen, was es nicht ausreichend zu kaufen gibt.“ Damit spielte sie auf die knappe Versorgungslage an.
Das könnte Sie auch interessieren: Der MOPO-Newsticker zur Corona-Krise
Gemeint war damit allerdings nicht, dass die dringende Empfehlung der Bundesregierung einfach ignoriert werden sollte. Schließlich kann man sich auch mit selbst genähten Masken, mit Ski- oder Motorradmasken oder zur Not auch mit einem festgezogenen Schal oder Multifunktionstuch behelfen.
Prüfer-Storcks hatte am Monatg aber auch betont, dass beim Tragen einer Gesichtsmaske die geltenden Kontaktregeln weiter oberste Priorität haben. „Ich sehe die Gefahr, dass Menschen sich durch die Maske in einer falschen Sicherheit wiegen könnten“, so die Senatorin. Auch mit Maske sei es vor allem wichtig, den Abstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Personen einzuhalten.