Das Molotow feiert Wiedereröffnung – und der Senator kommt mit ’ner Kiste Bier vorbei
Am Freitagabend hat das „Molotow“ zum ersten Mal in seiner neuen Location geöffnet. Zur Schlüsselübergabe empfing Clubbetreiber Andi Schmidt Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) und Egbert Rühl, den Geschäftsführer der Hamburg Kreativ Gesellschaft. Zur Feier des Tages hatten die beiden einen Kasten Bier mitgebracht – verziert mit einer roten Schleife.
Der Mietvertrag wurde gekündigt, darum musste das Molotow Ende 2024 seine Räumlichkeiten am Nobistor verlassen. Ein schmerzhafter Schritt. Aber bei der Suche nach einem neuen Zuhause hatte Schmidt Glück: Die Kreativ Gesellschaft der Stadt vermietet Räumlichkeiten in der Reeperbahn 136 an den langjährigen Clubbetreiber. Das pittoreske Fachwerkhaus soll langfristig als Kulturort genutzt werden.
Senator Carsten Brosda betont, dass auf diese Weise nicht nur ein bekannter Kulturclub, sondern auch eine Location mit historischem Hintergrund gerettet werden konnte. Das Gebäude ist ein Musikort mit Geschichte: Seit 1959 spielen hier Live-Bands. Egbert Rühl ist der Erhalt wichtig: „Wenn wir diese Orte nicht haben, dann ändert sich die Musikkultur grundlegend“. Jungen Künstlern und Künstlerinnen fehle sonst der Ort für Auftritte und ihre Karriere käme nicht in Gang. Am Standort des heutigen „Molotows“ spielten schon die Beatles und die Kinks, bevor sie bekannt wurden.
Das „Molotow“ öffnet seine Pforten: Livemusik hautnah
Auf einer kleinen Tour zeigt Schmidt die neuen Clubräume: Es gibt zwei Floors, jeweils mit Bar und Bühne. Der Keller ist separat zugänglich und die dortige Bar soll bald auch unabhängig vom Club geöffnet sein – auch unter der Woche. Auf beiden Ebenen wird es ab sofort Konzerte und DJ-Sets geben: Oben steigen die größeren Parties, der Keller bietet Platz für nur 160 bis 180 Gäste.

Brosda berichtet von der Gründung eines Runden Tisches, der für ständigen Austausch in der Branche sorgt. Der Senator fordert aber auch die Hamburger auf, mal wieder in einen Live-Club auf dem Kiez zu gehen: „Durch kleine Clubs wird die für die Reeperbahn typische Livemusik beibehalten – deswegen verdienen sie weiterhin Unterstützung.“
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Auch vor Neugründungen soll man nicht zurückschrecken: Hohe Mieten oder Lärmbeschwerden verkomplizieren das Eröffnen eines Clubs zwar, aber Egbert Rühl ist überzeugt: Wer genauso „positiv verrückt“ ist wie Molotow-Chef Schmidt, „der schafft es auch, einen Club zu eröffnen“.
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