Das sagt der Baumarkt dazu: Bauhaus in Hamburg lässt Mutter mit Kind nicht in den Markt
Wandsbek –
Die derzeitige Ausnahmesituation sorgt auch für Reibung unter den Hamburgern! Im Bauhaus an der Wandsbeker Zollstraße durfte die alleinerziehende Mutter Andrea Abshagen mit ihrer sieben jährigen Tochter jetzt nicht mehr ins Geschäft: Mit Kind dürfe sie nicht mehr einkaufen, soll ihr gesagt worden sein. Und das, obwohl dies in der vergangenen Woche noch kein Problem war.
In Hamburg sind die Baumärkte, anders als in anderen Bundesländern, für den privaten Einkauf noch geöffnet. Dies wollte am Donnerstag auch Andrea Abshagen nutzen, um für ihre sieben jährige Tochter Kunstrasen zu besorgen. „Wir haben nur einen Balkon, den wollte ich ihr wenigstens schön machen“, sagt Abshagen.
Bauhaus Hamburg: Alleinerziehende Mutter durfte nicht in den Markt
Am Serviceschalter wurden sie abgefangen, mit Kind dürfe die alleinerziehende Mutter nicht in den Markt. „Das hätte ich nicht erwartet von einem Laden, zu dem man jahrelang hingeht“, sagt Abshagen. Der Umgangston sei rau gewesen, sogar mit Polizei soll gedroht worden sein.
„Ich kann ja verstehen, dass die das Hausrecht haben, aber ich kann die Kleine ja nicht alleine lassen“, sagt sie. Derzeit ist keine andere Betreuung möglich. Sind jetzt die Kinder das Problem?
Bauhaus: „Es geht auf keinen Fall darum, Kinder oder Familien auszuschließen
„Nein“, sagt ein Sprecher von Bauhaus. „Es geht auf keinen Fall darum, Kinder oder Familien auszuschließen.“ Es gäbe auch keine konkrete Regel, die Familien nicht reinzulassen. Doch auch Bauhaus hat in diesen Zeiten einige Schutzmaßnahmen für ihre Mitarbeiter und Kunden eingeführt. Es soll nur noch einzeln eingekauft werden, der Mindestabstand von 1,50 Meter ist einzuhalten und auch eine Mindestanzahl an Personen, die gleichzeitig im Markt sein dürfen, wurde festgelegt.
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„Wir hatten in der letzten Woche eine hohe Frequenz“, sagt der Bauhaus-Sprecher. Viele seien in den Markt gefahren, um sich einfach mal umzuschauen. Das ist momentan natürlich nicht gerade hilfreich und sorgt bei den Verkäufern vor Ort für eine höhere Wachsamkeit. „Die Entscheidungen vor Ort sind oft ad hoc“, sagt der Sprecher.
Hamburg: Alleinerziehende können die Kinder nicht einfach zu Hause lassen
„Natürlich ist diese Situation bedauerlich“, sagt er. „Wir freuen uns über jeden Kunden.“ Einer alleinerziehenden Mutter bleibt nun mal nichts anderes übrig, als ihr Kind mit zum Einkaufen zu nehmen. Denn immerhin heißt es in der Allgemeinverfügung: Personen aus gleichem Haushalt müssen den Mindestabstand nicht einhalten. Nur zu Fremden, aber das geht auch mit Kind.
Eine solche Zeit wie jetzt gab es vorher noch nicht. Gegenseitige Rücksichtnahme und ein angemessener Ton sollten jedoch nicht auf der Strecke bleiben. Zuhause bleiben ist die Devise. Deshalb sollte sich jeder fragen: Ist der nächste Gang vor die Tür tatsächlich notwendig? (sr)