Demos am Wochenende in Hamburg: So sollen die Proteste coronasicher werden
Für das Wochenende sind erneut Proteste in der Hamburger Innenstadt angekündigt worden. Das Bündnis „Unteilbar“ versucht, den Protest coronasicher zu gestalten. Bereits vergangenes Wochenende waren 14.000 Menschen gegen Rassismus und Polizeigewalt auf die Straße gegangen, dabei wurde vielerorts kein Sicherheitsabstand gehalten. Das soll heute und morgen möglichst anders werden.
Am Samstag wird rund um den Steintorplatz unter dem Motto „Gemeinsam gegen Polizeigewalt und Rassismus“ demonstriert. Zwischen 14 und 17 Uhr sind zwei Veranstaltungen unter diesem Motto geplant, jeweils 750 Teilnehmer sind angemeldet.
„Wir gehen davon aus, dass es hier einen Zulauf geben wird und sich Teilnehmer aus dem linksextremen Lager darunter mischen werden, um die Leute zu instrumentalisieren, mit der Polizei was anzuzetteln“, sagt ein Polizeisprecher. Am vergangenen Wochenende war es teilweise zu Ausschreitungen gekommen, mehrere Menschen in Gewahrsam genommen worden. Der Vorwurf vieler Demonstranten: Die Polizei sei rabiat und gewaltsam vorgegangen, die Beamten wiesen dies zurück.
Polizei setzt auf Konflikt-Vermeidung
Der Polizeisprecher appellierte außerdem an die Teilnehmer, die Abstandsregeln zu beachten und sich nicht von Störern beeinflussen zu lassen. Es werde erhöhte Polizeipräsenz geben. Viele der Beamten sollen im sogenannten Kommunikationsteam, erkennbar durch ihre blauen Westen, im Einsatz sein. Durch Gespräche mit den Demonstranten sollen Konflikte vermieden werden, heißt es.
Ebenfalls am Samstag ist auf dem Rödingsmarkt eine Mahnwache für das Grundgesetz geplant. Die Kundgebung soll um 15 Uhr starten. Auch hier sind 750 Teilnehmer angemeldet. „Die kennen wir aus der Vergangenheit und da war das völlig unproblematisch“, erklärt der Sprecher.
Hamburg: Menschenkette durch die Innenstadt geplant
Am Sonntag hat das Bündnis „Unteilbar“ zu einer Menschenkette am Rathausmarkt aufgerufen. Unter dem Motto #SoGehtSolidarisch soll für eine solidarische Gesellschaft und die Aufnahme von Geflüchteten protestiert werden.
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Zwischen 14 und 16 Uhr wird im Rahmen einer bundesweiten Aktion demonstriert. An elf Standorten rund um die Binnenalster erwartet die Polizei etwa 5600 Teilnehmer.
„Wir wollen gleichen Schutz vor der Pandemie, gleiche soziale Rechte und gleiche Sicherheit für alle“, so Christoph Kleine von der Seebrücke Hamburg.
Auf dem Twitter-Account des Bündnisses rufen die Veranstalter zum verantwortungsbewussten Protest auf. Mit drei Meter Abstand soll ein menschliches Band der Solidarität entstehen.
Demo vom Samstag hat Einfluss auf Veranstaltung am Sonntag
Die Demo vom Samstag habe dabei Einfluss auf die Kundgebung am Sonntag, sagt der Polizeisprecher dazu. Sollte am Samstag alles friedlich verlaufen, geht die Polizei davon aus, dass es auch am Sonntag einen ruhigen Verlauf geben wird.
An beiden Tagen ist in der Innenstadt mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen. (dpa/hb)