Ein Messer im Büro: Als Amir Angst hatte, für einen Terroristen gehalten zu werden
Am Tag nach dem Attentat in Solingen fuhr Amir Athara voller Sorge ins Büro. Er war nicht sicher, wo er sein Messer hingelegt hatte. Lag es womöglich gut sichtbar auf seinem Schreibtisch? Was passiert mit ihm, wenn ein neuer Kollege meldet, dass er ein Messer an seinem Platz hat? Im Büro fand er sein Obstmesser eingewickelt in einer Serviette in der Schublade seines Schreibtischs. Dort, wo es jeden Tag lag. So, wie es eigentlich auch alle seine Kollegen machten. Amir Athara aber ist Syrer. Und hatte plötzlich Angst, als Terrorist gesehen zu werden. So wie Amir geht es vielen Flüchtlingen. Die MOPO traf Menschen aus Syrien und Afghanistan, die hier teilweise schon Jahre leben, arbeiten, sich engagieren. Und seit der aufgeheizten Debatte um konsequente Abschiebungen, sofortigem Aufnahmestopp an den Grenzen und steilem Machtaufbau der AfD Angst haben. Um sich, um Deutschland und um die Zukunft.
- Deutsch (Deutschland)
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