Deshalb wollen sich Impfskeptiker nicht impfen lassen
Mindestens 85 Prozent der 12- bis 59-Jährigen und 90 Prozent der Senioren müssten gegen Corona geimpft sein, um eine vierte Welle zu verhindern, so die Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI). Mittlerweile glaubt das RKI nicht mehr daran, dass diese Quoten bis zum Herbst erreicht werden. Noch immer sind nicht alle Menschen bereit, sich impfen zu lassen. Was hält sie ab?
Laut einer aktuellen Umfrage des COSMO-Projekts von der Uni Erfurt, dem RKI und anderen Forschungseinrichtungen hängt eine geringe Impfbereitschaft unter den bisher Ungeimpften vor allem mit Zweifeln an der Sicherheit der Impfung zusammen. Auch die Wahrnehmung, man müsse sich nicht impfen lassen, wenn es viele andere tun, und die Vorstellung, Impfen sei ohnehin überflüssig, verringere die Impfbereitschaft, heißt es in dem Bericht.
16,8 Prozent der Ungeimpften wollen keine Impfung
Argumente dieser Art finden sich auch in der Erklärung eines Krankenpflegers, der der MOPO seine Impfskepsis erläutert hat: Nachdem er sich mit einfachen Maßnahmen bisher erfolgreich schützen konnte, „schätze ich für mich das Risiko einer schweren Erkrankung mit Corona geringer ein, als mich mit Pneumokokken zu infizieren und eine schwere Lungenentzündung zu bekommen“, so der Pfleger. Zudem vertraue er der medialen Berichterstattung, der Pharmaindustrie und den – wie er es nennt – „Politlobbyisten“ nicht. Die Impfung hält er für nicht sicher: Er wolle sich kein Mittel „einwerfen“, das nicht seit mindestens fünf Jahren auf dem Markt sei.
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Immerhin: Laut dem aktuellen Impf-Monitoring-Report des RKI geben 67 Prozent der bisher Ungeimpften an, sich noch impfen lassen zu wollen. 16,8 Prozent sagen, dass sie sich auf „keinen Fall“ oder „eher nicht“ impfen lassen.