Abpfiff – und große Erleichterung auf dem Hamburger Fanfest: Deutschland hat 2:0 gegen Ungarn gewonnen.
  • Abpfiff – und große Erleichterung auf dem Hamburger Fanfest: Deutschland hat 2:0 gegen Ungarn gewonnen.
  • Foto: Marius Röer

„Deutschland wird Europameister“: Riesen-Andrang und Jubel pur beim Hamburger Fanfest

Nachdem die deutsche Nationalelf die EM 2024 mit einem furiosen Torfestival gegen Schottland eröffnet hat, waren die Erwartungen groß. Doch dem Team von Julian Nagelsmann gelang am Mittwoch ein souveräner Sieg über Ungarn. Die Stimmung beim Fanfest auf dem Heiligengeistfeld war blendend, der Andrang riesig. Die MOPO war vor Ort.

Die gute, entspannte Laune dürfte sicherlich auch mit den idealen Wetterverhältnissen zu tun haben: Angenehme 19 Grad und Sonnenschein sind eine willkommene Abwechslung vom April-Wetter der vergangenen Tage.

Großer Andrang beim Fanfest auf dem Heiligengeistfeld. Marius Röer
Großer Andrang beim Fanfest auf dem Heiligengeistfeld.
Großer Andrang beim Fanfest auf dem Heiligengeistfeld.

Vor dem Einlass heißt es aber erstmal: geduldig sein. Der Andrang ist groß, etwas Wartezeit muss man in Kauf nehmen.

Riesen-Andrang: 36.000 Fans auf dem Heiligengeistfeld

Kurz vor Anstoß ist der Public-Viewing-Bereich vor der großen Leinwand rappelvoll: In der Spitze sind laut Polizei rund 36.000 Besucher auf dem Gelände – viel mehr als am Nachmittag beim Balkan-Duell Kroatien-Albanien (rund 10.000). Gerade wird die Nationalhymne gesungen. Riesiger Jubel und euphorische Stimmung. Auch sind gefühlt mehr junge Leute auf dem Heiligengeistfeld als am Nachmittag.

Ein Besucher nutzt das kollektive Fußballgucken im Freien zur Selbstdarstellung. Marius Röer
Ein Besucher nutzt das kollektive Fußballgucken im Freien zur Selbstdarstellung.
Ein Besucher nutzt das kollektive Fußballgucken im Freien zur Selbstdarstellung.

Ein Besucher nutzt das kollektive Fußballgucken im Freien zur Selbstdarstellung und setzt sich im goldenen Glitzerkostüm in Szene. Kurz darauf setzt die Security dem selbstverliebten Treiben ein Ende: Der mitgebrachte Trinkbecher des jungen Mannes ist zu groß, vermutlich in Korrelation zu seinem Ego. Vorschriften sind nun mal Vorschriften!

Fanfest Hamburg: Euphorie beim Spiel Deutschland gegen Ungarn

Das erste Tor fällt – für Deutschland. Orkanartiger Jubel donnert über das Heiligengeistfeld. Die Menge tobt. Einige Fans zünden Bengalos. Das gefällt der Polizei überhaupt nicht.

Ein Meer aus Menschen: das Fanfest auf dem Heiligengeistfeld auf St. Pauli von oben. Marius Röer
Ein Meer aus Menschen: das Fanfest auf dem Heiligengeistfeld auf St. Pauli von oben.
Ein Meer aus Menschen: das Fanfest auf dem Heiligengeistfeld auf St. Pauli von oben.

Die Stimmung ist ausgelassen. Auch die Polizei nennt den Verlauf „insgesamt unauffällig“, hie und da kommt es zwar zu Körperverletzungen und Diebstählen, doch die Beamten haben die Lage unter Kontrolle.

Farbe bekennen: Antonia (20) trägt Schwarz-Rot-Gold an den Armen, am Hals, im Gesicht, im Haar. Julian (22) setzt auf den klassischen Fanschal. Marius Röer
Farbe bekennen: Antonia (20) trägt Schwarz-Rot-Gold an den Armen, am Hals, im Gesicht, im Haar. Julian (22) setzt auf den klassischen Fanschal.
Farbe bekennen: Antonia (20) trägt Schwarz-Rot-Gold an den Armen, am Hals, im Gesicht, im Haar. Julian (22) setzt auf den klassischen Fanschal.

Jede erfolgreiche Aktion der Nationalelf wird bejubelt und mit „Deutschland“-Chören begleitet. Flaggen-Umhänge sind in der Menge eher rar, aber die Besucher zeigen ihre Begeisterung mit vielfältigen anderen Accessoires: Blumenkränze in Schwarz-Rot-Gold, Cowboy- und Schlapphüte in den Nationalfarben, Haarkränze mit Flaggen obendrauf – und natürlich Schals, die Fan-Klassiker schlechthin.

„Deutschland wird Europameister“, sind sich Charlotte (25) und Fynn (28) sicher. Beide haben sich mit Deutschland-Trikots in Schale geworfen.

Charlotte (25) und Fynn (28) auf dem Hamburger Fanfest. Marius Röer
Charlotte (25) und Fynn (28) auf dem Hamburger Fanfest.
Charlotte (25) und Fynn (28) auf dem Hamburger Fanfest.

Die zweite Halbzeit hat die Rasanz der ersten Hälfte noch nicht erreicht. In der Fanzone herrscht folgerichtig gepflegte Biergartenatmosphäre statt überbordender Begeisterung. Bänke, Bierausschank, Bratwurst vom Schwenkgrill. Holzkohlerauch liegt in der Luft. Doch kaum hat Gündogan die deutsche Führung zum 2:0 ausgebaut, ist auch hier jeder auf den Beinen und jubelt aus voller Brust – ob mit oder ohne Nackensteak zwischen den Zähnen.

Die letzten Minuten laufen. Gebannte Blicke auf die Leinwand. Schafft Deutschland noch den dritten Treffer? Dann der Abpfiff – und große Erleichterung: Nach einigen brenzligen Szenen hat Deutschland die 2:0-Führung gehalten und es geschafft, schon nach dem zweiten Spiel ins Achtelfinale einzuziehen.

Die Zuschauer strömen jubelnd und singend vom Heiligengeistfeld. „Oh, wie ist das schön“ und „Major Tom“ schallen über den Platz.

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