Envie Koepke
  • Envie Koepke mag es ausgefallen. Mit einem seiner Dickpic-Shirts posiert er vor einer Wand in der Schanze.
  • Foto: Florian Quandt

Echte Dickpics: Hamburger Künstler druckt Penisse auf T-Shirts

Ein Penis auf einem T-Shirt? Ja, solche Shirts kann man kaufen und es gibt Leute, die sich sowas auch anziehen. Der Hamburger Designer Envie Koepke will damit provozieren und auf Missstände aufmerksam machen.

„Das mit den T-Shirts ist ein gesellschaftliches Ding“, sagt Koepke, der sein Alter nicht verraten will. „Wenn es um Sexualität geht, habe ich das Gefühl, dass die Leute nicht gerne offen darüber reden, sich aber auf Social Media freizügiger zeigen denn je.“ Koepke wurde an der Elfenbeinküste geboren, kam mit elf Jahren nach Deutschland und wuchs in Freiburg im Breisgau auf. Mit seinen Dickpic-Shirts will er die Heuchelei der Gesellschaft sichtbar machen und „natürlich ist das aber auch reine Provokation“.

Dickpic: Hamburger druckt Penisse auf T-Shirts

Auf den T-Shirts und mittlerweile auch Rucksäcken sind neben Penissen und Vulven auch sexuelle Praktiken abgebildet, die Koepke im Pop-Art-Stil verfremdet hat. Er bietet seine ausgefallenen Kreationen auf der Plattform Etsy an – unter seinem Label: „ShirtBoyNiche“.

Eines der T-Shirts. Auf diesem steht: „Hypnotizing beautiful big cock“ Envie Koepke/Etsy/ShirtBoyNiche
Envie Koepke
Das ist eines der Penis-T-Shirts. Auf diesem steht: „Hypnotizing beautiful big cock“.

Koepkes Kreationen gefallen nicht jedem. „Mich interessieren negative Kommentare nicht. Ich habe ja niemanden getötet, sondern ich präsentiere ja nur meine Kunst”, sagt er. Die Bilder für seine Aufdrucke wurden ihm nicht zugesandt, erzählt er, sondern „vor zehn Jahren habe ich mich gerne im Bett fotografieren und filmen lassen und ebenfalls selbst gefilmt. Daher stammen auch die Bilder“. Mit dem Einverständnis seiner früheren Sexpartner:innen druckt Koepke die Bilder nun im Pop-Art-Stil auf T-Shirts.

Im Pop-Art-Stil: Hamburger druckt Dickpics auf T-Shirts

Bevor er anfing, T-Shirts mit Geschlechtsteilen zu designen, begann er nach dem Zivildienst eine Schneiderlehre am Staatstheater in Ulm und dachte sich: „Egal wie schwer das wird, ich muss das unbedingt machen.” Für ihn sei das ein wichtiger Schritt gewesen, eigene Kreationen zu erschaffen, die in Geschäften so nicht zu bekommen sind.


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Wo es in Zukunft hingehen soll, weiß er auch schon. „Langfristig sehe ich mich eher in Berlin, ich denke, dass ich die Berliner mit den T-Shirts besser erreichen kann.“

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Gerne würde er seine T-Shirts dort gemeinsam mit der Kunst anderer Kreativer ausstellen. Zu prüde findet er die Hamburger trotzdem nicht. „Hamburg steht durch die Reeperbahn ja auch für Erotik, aber ich denke, dass den eher stillen Hamburgern das zu schrill ist”, sagt Koepke. „In Städten wie Berlin und London muss man nicht so hart dafür kämpfen, dass man ernst genommen wird, wenn man lauter und auffälliger ist.“

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