Boris Herrmann mit seiner Jacht „seaexplorer,“ mit der er am Sonntag in See sticht.
  • Boris Herrmann mit seiner Jacht „seaexplorer,“ mit der er am Sonntag in See sticht.
  • Foto: picture alliance/dpa/Team Malizia | Marie Lefloch

Die härteste Regatta der Welt: Hamburger geht am Sonntag an den Start

Die zehnte Vendée Globe startet am kommenden Sonntag vor dem französischen Küstenort Les Sables-d’Olonne. Das Rennen solo um die Welt in rund 80 Tagen gilt als härteste Hochseeregatta oder auch „Everest des Segelns.“ Die Teilnehmer bringen sich und ihre Schiffe an die Grenze der Belastung. Mit dabei: der Wahl-Hamburger Boris Herrmann.

Sechs Frauen und 34 Männer wagen das große Abenteuer. Einer davon ist der Boris Herrmann, der vor vier Jahren seine Premiere bei dem vielbeachteten Rennen feierte und auf Anhieb Fünfter wurde. Der 43-Jährige startet nun mit einer neuen Jacht und guten Aussichten auf einen der vorderen Plätze. Auch die vier Jahre ältere, in München geborene Deutsch-Französin Isabelle Joschke nimmt es erneut mit den Ozeanen auf. 2021 musste sie wegen eines Schadens aufgeben.

80 Tagen volle Konzentration

Die mehr als 45.000 Kilometer lange Reise beginnt unter herbstlichen Bedingungen auf dem Atlantik bei Frankreich. Danach führt sie durch den Golf von Biskaya zum Kap der Guten Hoffnung. Weiter geht es in die Südliche See in den australischen Sommer, rund um Kap Hoorn und dann zurück im Winter in Richtung des Starthafens. 2016/17 erreichte Armel Le Cleac’h in der Rekordzeit von 74 Tagen, drei Stunden, 35 Minuten und 46 Sekunden das Ziel. Bisher gewannen immer Franzosen, 2021 hieß der Sieger Yannick Bestaven.

Die Vorfälle der vergangenen Vendée zeigten noch einmal deutlich, dass sich die Segler auf alle Eventualitäten vorbereiten müssen. Es gab Mastbrüche, die Kollision von Herrmann mit einem Fischerboot und die Havarie von Kevin Escoffier, der von seinen Konkurrenten gesucht und schließlich aus dem Meer gezogen wurde. Bei hoher körperlicher und mentaler Belastung mit wenig Schlaf gilt es, schwierige Witterungen und das damit verbundene Risiko richtig einzuschätzen.

Hilfe von außen dauert meist lange, die Segler sind in der Regel zu weit von der Küste entfernt. Es hat in der Geschichte der Vendée Globe schon schwere Verletzungen und auch Todesfälle gegeben, mit der fortschreitenden technischen Entwicklung hat die Sicherheit aber zugenommen.

Besonderes Rennen – besondere Jacht

Die Hightechjachten der Segler sind alle 18,28 Meter lang und entsprechen der Definition der IMOCA-Klasse. Herrmanns neues Boot „Seaexplorer“ wurde 2022 vorgestellt. Es kann sich auf sogenannten Foils aus dem Wasser herausheben und damit schnell über das Wasser fliegen.

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Um die Skipper vor einem Zusammenstoß mit umherschwimmenden Schiffscontainern, anderen Gegenständen und Meeresbewohnern zu bewahren, sind die Jachten mit speziellen Überwachungssystemen ausgestattet. Alles ist darauf ausgerichtet, dass die Ladung möglichst leicht ist. (afp/mp)

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