Die MOPO beim Testdurchlauf: So läuft die Corona-Impfung in den Messehallen ab
Es ist angerichtet – und alles funktioniert auch! Statt Betonboden ziert die Halle A3 der Hamburger Messe ein grauer Teppich. Alles ist hell erleuchtet, am Eingang gibt es eine Säule mit Desinfektionsmittel, Waschbecken und einem großen Spiegel. Dann folgen mehrere durch schwarze und rote Bänder abgetrennte Lauf- und Wartespuren, darüber heißt es: „Herzlich Willkommen im Corona-Impfzentrum“. Hier sollen ab kommendem Jahr bis zu 7000 Hamburger täglich gegen das Virus geimpft werden.
„Viele werden sich an den Flughafen erinnert fühlen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Hamburg, Walter Plassmann. An diesem Dienstag gab es einen ersten Probelauf im Impfzentrum, es sollte genau simuliert werden, wie hier alles bald vonstatten geht. Test-Impfling Annamaria Herkt (27) wurde dabei von der MOPO begleitet.
Impfzentrum Hamburg: So läuft der Corona-Impf-Termin
Die Content-Managerin muss zuerst am Anmeldeschalter ihren Ausweis vorzeigen. Name, Postleitzahl, Adresse, will der Mann am Check-In haben. Dann erhält sie mehrere Papiere mit Informationen zur Corona-Impfung und kann weiter in den Wartebereich.
„Das wichtigste ist Termintreue“, sagt Plassmann. Wenn alles reibungslos laufen solle, müssten die Impflinge pünktlich erscheinen. Spontanbesuche sind ausgeschlossen.
Bislang kann aber noch niemand Termine vereinbaren, in Hamburg wird erst einmal lediglich mit mobilen Impfteams in Pflegeeinrichtungen geimpft. Wenn mehr Impfstoff zur Verfügung steht, wird der Senat aber öffentlich weitere Bevölkerungsgruppen aufrufen.
Vor Corona-Impfung: Arzt klärt auf
Hamburgerinnen und Hamburger, die aufgrund ihres Alters impfberechtigt seien, würden schriftlich informiert. Impfberechtigte Personen könnten dann telefonisch unter 116 117 oder online einen Termin im Zentralen Impfzentrum vereinbaren, das Anfang Januar schrittweise den Betrieb aufnehme.
Für Test-Impfling Herkt geht es jetzt weiter vom Wartebereich in das Arztzimmer zum Aufklärungsgespräch. Insgesamt gibt es fünf derartige Bereiche mit jeweils acht Impfplätzen. Ob es Allergien oder eine Schwangerschaft gebe und wann zuletzt geimpft wurde, will Arzt Prof. Peter Scheidel (71) nun von der jungen Frau unter anderem wissen.
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Herkt geht nach dem Aufklärungsgespräch in den Raum nebenan, wo bereits die Krankenschwester Ina Volquardsen mit dem Impfstoff wartet (heute natürlich noch nicht der echte Corona-Impfstoff). Ein Piecks mit der Spritze in den linken Oberarm – und der Fall ist erledigt.
Nun sind 15 Minuten Ruhe angesagt. Dazu stehen Herkt in einem gesonderten Bereich Liegestühle zur Verfügung. Man dürfe auch früher gehen, heißt es. Das müsse dann aber vermerkt werden.
Corona-Impfzentrum Hamburg: Termin dauert nur kurz
Sollte es keine Komplikationen geben – für den Fall der Fälle stehen voll ausgestattete Schockräume wie im Krankenhaus zur Verfügung – können die Geimpften danach gehen, müssen sich jedoch abmelden.
Herkt bekommt dabei mit auf den Weg, dass sie bei der für einen vollen Schutz notwendigen zweiten Impfung drei Wochen später unbedingt die Impfbescheinigung mitbringen müsse – und ist damit dann erst mal durch.
Das Fazit der 27-Jährigen: „Das ist ein sehr einfacher Ablauf. Alles ist gut organisiert und das Ganze dauert nur etwa 15 Minuten.“ (fkm, flo, dpa)