Die Zeit drängt: Es geht um 20 Quadratmeter: Bar kämpft verzweifelt um Außenplätze
Ottensen –
Der Ärger um zusätzliche Außenplätze für Gastronomen in Bezirk Altona geht weiter. Schnelle, unbürokratische Hilfe? „Davon sind wir ganz weit entfernt“, sagt Stephan Fehrenbach (52). Der Inhaber des Cafés und Waschsalons „Laundrette“ an der Ottenser Hauptstraße hat jetzt die Bezirksfraktionen zum Krisengipfel geladen.
Bereits seit Wochen gibt es in anderen deutschen Großstädten zusätzliche Außenplätze für Gastronomen auf Straßen und Parkplätzen. In Hamburg passiert hingegen wenig. „Vor drei Wochen habe ich den Antrag an das Bezirksamt geschickt. Bisher kam keine Antwort“, sagt Stephan Fehrenbach sauer. Sollten sich die Herrschaften noch mehr Zeit lassen, wäre die Genehmigung ohnehin hinfällig. „Dann kann ich dicht machen.“ Die Umsätze in den vergangenen Wochen seien um etwa 60 Prozent zurückgegangen. Das Geld decke nicht mal mehr die Kosten des Ladens mit vier Festangestellten.
Hamburg: Bar möchte Parkplätze zu Gastrofläche machen
Stephan Fehrenbach möchte zwei Parkplätze vor seinem Laden (eine Fläche von etwa 20 Quadratmetern) für acht Tische nutzen. „Wir brauchen diese Außenplätze, um über die Runden zu kommen. Die Politik muss jetzt handeln.“ Um Antworten zu bekommen, hat der Gastronom die Bezirksfraktionen am kommenden Montag zu einem Krisengipfel ins „Laundrette“ eingeladen – per Mail und über ein Video auf seiner Facebook-Seite. Mittlerweile haben Abgeordnete aller Fraktionen zugesagt.
„Ich finde es gut, dass wir uns austauschen, denn ich fühle mich von der Politik völlig allein gelassen und hoffe, dass mir endlich geholfen wird“, sagt der Mann, der sein Café, in dem es auch Waschmaschinen und Trockner gibt, seit zwölf Jahren betreibt. Auch wenn er kaum noch ruhig schlafen könne vor lauter Sorgen – aufgeben kommt für den Gastronom nicht in Frage. „Unsere Stammkunden kommen jeden Tag vorbei, um zu schauen, wie es uns geht.“ Dafür lohnt sich das Kämpfen. (wb)