Ärzte in Gambia
  • Idris Najafi (l.) und Kristof Strietzel, Gründer des „OralSurgery Unlimited e.V“ bei ihrem ersten Einsatz in Jahaly (Gambia)
  • Foto: Oralsurgery Unlimited e.V.

Hamburger Zahnmediziner starten Hilfsprojekt – und brauchen Unterstützung

Zwei Hamburger Zahnmediziner haben es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen in Entwicklungsländern den Zugang zu medizinischer Grundversorgung zu ermöglichen. Anfang des Jahres haben sie Kindern und Erwachsenen in Westafrika geholfen – und wollen dies auch ein zweites Mal tun. Doch die Helfer brauchen Hilfe.

Wurzelbehandlungen, Weisheitszähne ziehen und Zähne transplantieren lassen – unangenehm, aber notwendig und leider nicht überall möglich. Deshalb hat es sich der Verein „OralSurgery Unlimited e.V.“ zur Aufgabe gemacht, zahnmedizinische Infrastruktur da auf- und auszubauen, wo es am dringendsten notwendig ist – in Entwicklungsländern. Denn: „Hier ist leider nur in den seltensten Fällen überhaupt eine grundlegende zahnmedizinische Versorgung gegeben, geschweige denn die Möglichkeit der chirurgischen Behandlung“, heißt es von dem Verein.

Sie wollen helfen – und zwar da, wo es weh tut

Im Januar ging es zum ersten Einsatz: Die Vorstandsmitglieder Dr. Kristof Strietzel und Dr. Idris Najafi flogen nach Jahaly, ein Dorf in Gambia. Eine Woche lang wurden Patienten einbestellt und einheimische Krankenschwestern als Assistenz eingestellt und ausgebildet – damit diese auch Kontrolluntersuchungen und Behandlungen durchführen können, wenn die Ärzte nicht mehr da sind. Der Besuch der deutschen Mediziner wurde via Radio bereits zwei Wochen vorher angekündigt. Entsprechend groß war der Andrang – auch aus den entferntesten Teilen Gambias kamen Patienten.

„Der Einsatz in Gambia, in einem der ärmsten Länder, Afrikas ist für mich eine absolute Herzensangelegenheit“, sagt Dr. Strietzel, der in Winterhude und in der Innenstadt praktiziert. Er reist seit vielen Jahren regelmäßig nach Afrika und fühlt stets eine enge Verbundenheit zur Natur und den Menschen dort. Besonderes „Für uns war es wichtig, dass wir nicht in einer großen Stadt neben anderen Ärzten tätig sind, sondern wirklich dort, wo es keine Alternativen gibt. Jahaly liegt fünf Stunden Fahrt von der Hauptstadt entfernt im Landesinneren. Hier im Hinterland gibt es ansonsten keinerlei medizinische Einrichtungen“, sagt der Mediziner.

Vier bis fünf Einsätze sind im Jahr geplant – pro Einsatzort

Der erste Einsatz hat dem Team nochmals die Not veranschaulicht. „Wir sind nachhaltig beeindruckt von der Dankbarkeit unserer Patienten, aber auch der Notwendigkeit unserer Arbeit. Wenn wir nicht operieren, operiert hier niemand. Wir haben gemerkt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und schmieden nun große Pläne für die Zukunft. Wir wollen weiter wachsen, um noch mehr Menschen zu erreichen.“

Der nächste Einsatz eines dann sechsköpfigen Teams sollte in Gambia im September folgen, musste nun jedoch auf November verschoben werden – die Gelder fehlten. Besonders bitter: Ab 2025 wollten die Ärzte und Assistenten so richtig durchstarten – vier bis fünf Einsätze waren pro Jahr geplant, weitere Projekte in Nepal und Usbekistan mit ähnlichen Strukturen und Einsatzintervallen sollten folgen.

„Oralsurgery Unlimited e.V.“ würde auch in Krisengebiete gehen

Dr. Strietzel und sein Team wollen ihre Einsätze getreu dem Motto „Ärzte ohne Grenzen“ absolvieren. Auch vor höchstprekären Krisenregionen wie etwa Afghanistan oder Myanmar würden sie nicht zurückschrecken: „Wir wollen genau dorthin, wo es keinerlei Versorgung gibt. Der Grundgedanke ist Menschen zu erreichen, die ohne uns niemals einen Arzt zu Gesicht bekommen würden.“

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Dr. Kristof Strietzel, Initiator des Projekts, hat nun ein Spendenkonto auf betterplace.org ins Leben gerufen. So soll sichergestellt werden, dass das Team aus Ärzten, Schwestern, Studenten und weiterem medizinischen Personal auch zukünftig Gutes tun kann.

Wer spenden möchte, kann dies hier tun: Oralsurgery Unlimited e.V., IBAN: DE75 3006 0601 0021 3108 71, BIC: DAAEDEDDXXX, Deutsche Apotheker- und Ärztebank. Das Geld soll den von Transport und Geräten und Personal ermöglichen, insgesamt werden für die geplanten Einsätze 34.000 Euro benötigt.

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