Die neue Gas- und Dampfturbinenanlage Dradenau (GuD) mitten im Energiepark Hafen soll nicht nur Wärme aus Erdgas erzeugen und Abwärme nutzen, sondern auch im Falle eines Blackouts die Stromversorgung sicherstellen.
  • Die neue Gas- und Dampfturbinenanlage Dradenau (GuD) mitten im Energiepark Hafen soll nicht nur Wärme aus Erdgas erzeugen und Abwärme nutzen, sondern auch im Falle eines Blackouts die Stromversorgung sicherstellen.
  • Foto: Wärme Hamburg GmbH

Dieses Kraftwerk soll Hamburg bei einem Blackout retten

Dieses Katastrophenszenario kennen einige aus Filmen oder Büchern: Hacker übernehmen die Kontrolle über das Stromnetz, es kommt zu einem flächendeckenden Stromausfall – und es bricht Chaos aus. Dass so etwas in Hamburg nicht passiert, soll jetzt ein neues Kraftwerk verhindern. Denn das hat einen ganz besonderen Mechanismus.

Ein Blackout – alles ist dunkel, kein Strom mehr da. Es klingt wie ein Szenario aus einem Katastrophenfilm, doch die Stadt Hamburg bereitet sich nun darauf vor.

Als „Allianz gegen einen Blackout“ bezeichnete die Stadt die von den kommunalen Konzernen Hamburger Energiewerke und Stromnetz Hamburg GmbH gemeinsam geplante Gas- und Dampfturbinenanlage, die an der Dradenau in Hamburg-Waltershof entstehen soll.

Stromversorgung in Hamburg: So funktioniert der Schutz gegen den Blackout

Denn eins der Hauptprobleme bei einem flächendeckenden Stromausfall: Um Energieversorgungsanlage wieder zum Laufen zu bringen, benötigt man Startenergie, die normalerweise aus dem Stromnetz genommen wird, aber dann nicht zur Verfügung steht.

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Helfen soll die geplante Gas- und Dampfturbinen-Anlage, die eigentlich vor allem Wärme aus Erdgas erzeugen und industrielle Abwärme nutzen soll. Denn sie wird „schwarzstartfähig“ – sie kann also ohne eine externe Stromquelle wieder angefahren werden und so das Stromnetz schrittweise mit Elektrizität versorgen.

Akkus und Verbrennungsmotoren sollen die Kraftwerkturbinen im Fall der Fälle starten können. Für die Klimafreundlichkeit sollen dort zudem auch synthetische Gase wie Wasserstoff genutzt werden können. 2025 soll die Anlage fertig sein.

Kraftwerk Tiefstack: So sollen Teile Hamburgs Strom bekommen

„In Zeiten, in denen die Gefahr von Cyber-Attacken allgegenwärtig ist, müssen wir Vorsorge treffen und uns weniger angreifbar machen“, sagte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) bei der Vorstellung des Projekts am Montag.

„Ein großflächiger Blackout hätte schwerwiegende Folgen für unser gesamtes Gemeinwesen.“ Die Schwarzstartfähigkeit der geplanten Gas- und Dampfturbinen-Anlage an der Dradenau biete eine wichtige Absicherung des Stromnetzes im Falle eines Angriffs.

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Die Anlage soll zunächst mit einer Leistung von 150 Megawatt das Heizkraftwerk Tiefstack versorgen können, um dessen Start zu ermöglichen. Sobald dieses Kraftwerk ebenfalls läuft, können sie den Angaben nach gemeinsam mehr als 400 Megawatt produzieren – und damit die Versorgung zumindest für Teile Hamburgs sicherstellen. (ncd)

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