Digitaler, schneller, weiter: Hier muss Hamburgs Wirtschaft in Zukunft noch nachlegen
Wie wollen wir in Hamburg künftig leben – und wovon? Um dieser Frage nachzugehen hat die Handelskammer Hamburg die „Initiative 2040“ ins Leben gerufen. Ihre neuen Leitlinien für die wirtschaftliche Zukunft der Hansestadt hat die Handelskammer am Mittwoch präsentiert.
Der Stadt fehle es bisher an „Mut, Ambition und Vision für entscheidende Veränderungen.“ Die eindeutige Botschaft der Handelskammer: Hamburg darf sich nicht auf dem Status Quo ausruhen. Zu diesem Ergebnis ist die Handelskammer aufgrund einer Analyse von Befragungen und Expertengesprächen gekommen.
Hamburg: So sieht der Status Quo in der Wirtschaft aus
Drei Viertel der von der Handelskammer befragten Unternehmer bewerten den Zustand des Wirtschaftsstandorts Hamburg überwiegend positiv. Hamburg sei eine weltoffene Stadt mit guten Anbindungen wie dem Hafen, Flughafen und Schienenverkehr.
„Initiative 2040“: Hier hat Hamburg noch Nachholbedarf
„Grundsätzlich fehlen innovative Leuchttürme mit internationaler Strahlkraft“, sagte Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer am Mittwoch bei der Vorstellung der Leitlinien. Aus der Befragung sei auch deutlich geworden, dass Hamburgs wirtschaftliches Denken und Handeln sich oft nur auf das eigene Bundesland beschränke.
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Weitere Defizite macht die Untersuchung in Hamburgs Wissenschaftslandschaft fest. Hier sei der Transfer von Innovationen und Technologien in die Wirtschaft im internationalen Vergleich zu wenig. Viele weitere Wirtschaftsmotoren wie der Einzelhandel, die bereits jetzt durch Corona belastet sind, stünden vor einem Wandel.
Handelskammer setzt Leitlinien für 2040
Innovativ, dynamisch und nachhaltig soll sich die Hansestadt entwickeln. Hamburg soll klimaneutral werden, eine europäische Metropole des gesunden Lebens. So steht es in den Leitlinien der Handelskammer. „Hamburg muss auch im Bereich Mobilität Vorreiter werden“, sagte Heyne. In Dubai sollen Passagiere bald in autonomen Luft-Taxis ihr Ziel erreichen. Man müsse schon über das Thema „Autofreie Innenstadt“ hinausdenken. „Was machen wir mit dem ganzen Platz, den wir bisher für Parkplätze verwendet haben?“, so Heyne.
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Nach dem Vorbild von Paris soll Hamburg zur „15-Minuten-Stadt“ werden. Alle wichtigen Anlaufstellen für die Bürger sollen in 15 Minuten digital oder physisch erreichbar sein. Weitere Ziele: Eine fortgeschrittene Digitalisierung, Chancengleichheit, ein Verständnis von Bildung als ganzheitliche Aufgabe.
Hamburg 2040: So geht es jetzt weiter
In einem nächsten Schritt soll es nun darum gehen, was die Handelskammer konkret zur Umsetzung der Strategie beitragen kann. „Diese vielen Bausteine sollen das Zukunftsbild Hamburgs ergeben“, sagte Norbert Aust, Präses der Handelskammer Hamburg. Er betont, dass die Entwicklung dieses Bildes nicht abgeschlossen sei und sich noch bis Ende 2039 weitergehen werde. (abu)