• Einsamer Kindergeburtstag? Nein, für die Kleinsten gelten Ausnahmen.
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Dom, Freunde treffen, Kindergeburtstag: Die neuen Corona-Einschränkungen für Hamburg

Wegen der extrem hohen Neuinfektionen in Hamburg werden ab Montag die Corona-Maßnahmen weiter verschärft, wie der Senat am Freitag mitteilte. Die drei wichtigsten Punkte: Private Treffen sind wie im Frühjahr nur noch mit zwei Haushalten erlaubt, der Winterdom wurde abgesagt und Besucher von Pflegeheimen sollen Schnelltests bekommen. Die MOPO beantwortet die Fragen rund um die neuen Regelungen.

Ist das die Vorstufe zu einem zweiten Lockdown?
Das weist Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) zurück: „Einen vollständigen Lockdown wird es nicht mehr geben. So eine pauschale Situation müssen wir nicht mehr herstellen, weil wir heute mehr über das Virus wissen als im Frühjahr.“ Es gehe jetzt darum, dass jeder Einzelne seine Kontakte einschränke, um die Dynamik zu bremsen.

Warum die Beschränkung auf zwei Haushalte?

Damit, wenn es zu einer Ansteckung kommt, nur diese beiden Haushalte betroffen sind. Das schwierigste an der derzeitigen Situation ist, dass rund die Hälfte der zahlreichen Infizierten nicht sagen kann, wo sie sich angesteckt hat. Sozialsenatorin Leonhard (SPD):„Das bedeutet, wir können die Kontakte kaum noch nachverfolgen.“

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Verkündeten die neuen Corona-Regeln für Hamburg: Peter Tschentscher (m), Innensenator Andy Grote und Sozialsenatorin Melanie Leonhard (alle SPD).

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Gilt die Regelung auch für Familienfeiern?
Familientreffen sind von der Zwei-Haushalte-Regel-ausgenommen, es gilt allerdings auch hier: Maximal 10 Personen sind erlaubt. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) appelliert: „Dies ist nicht die Zeit für Feiern.“ 

Was ist mit Kindergeburtstagen?

Weil Kinder weniger gefährdet sind, gibt es eine „Lex Kindergeburtstag“, wie es die Sozialsenatorin nennt: Kinder dürfen sich auch mit Altersgenossen aus mehr als zwei Haushalten zum Spielen treffen.

Was passiert, wenn man bei Treffen mit mehr als zwei Haushalten erwischt wird?

Das ist eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld geahndet werden kann. Die Polizei wird „nicht an Hamburgs Haustüren klopfen und kontrollieren“, wie Innensenator Andy Grote (SPD) betont. Hinweisen auf Verstöße werde man aber nachgehen. Sozialsenatorin Leonhard ergänzt: „Wir erlassen die Regeln nicht um der Regeln willen. Es geht darum, es dem Virus so schwer wie möglich zu machen, die Stadt zu durchdringen. Wenn uns das nicht gelingt, wird die Strafe sehr viel schlimmer sein als jedes Bußgeld.”

Warum wurde Hamburg vom RKI erst nach fünf Tagen zum innerländischen Risikogebiet erklärt?

Das Robert-Koch-Institut RKI nimmt für seine Berechnung die Zahlen, die um Mitternacht vorliegen. Hamburg meldet seine Zahlen aber immer erst am nächsten Tag um neun Uhr morgens, mit der Folge, dass das RKI um Mitternacht für den aktuellen Tag meist den Wert „null“ einträgt – und die 7-Tages-Inzidenz folglich nur aus sechs Tagen berechnet. Seit Montag lag Hamburg nach eigenen Zahlen über dem kritischen 7-Tages-Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Risikogebiet). Nach der RKI-Berechnung lag dieser Wert erst am Freitag vor, als der Hamburger Wert bereits bei 75 stand.

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Aus und vorbei: Der Winterdom musste abgesagt werden – die Neuinfektionen sind auf einem Rekordhoch.

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Welche Altersgruppen sind von den Neuinfektionen betroffen?

Zunehmend ältere, wie Sozialsenatorin Leonhard erklärt: „In der Gruppe der 50 bis 60-Jährigen haben sich die Fallzahlen im Vergleich zur Vorwoche verdoppelt.“ 

Wie sieht die Lage in den Hamburger Krankenhäusern aus?

Bisher ist es entspannt, es werden 92 Patienten stationär behandelt, 30 auf Intensivstationen. Das kann sich schnell ändern, wenn die zahlreichen Neuinfektionen in sieben bis zehn Tagen die kritische Phase erreichen.

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Werden neben Pflegeheimen auch Schulen mit Corona-Schnelltests versorgt?

Nein. Die flächendeckenden Schnelltests sind für Besucher und Beschäftigte in den Senioreneinrichtungen vorgesehen. Die Schulbehörde hat aber eine Sondervereinbarung mit der Kassenärztlichen Vereinigung getroffen, nach der Lehrkräfte und alle weiteren Beschäftigten der Schulen die Möglichkeit haben, sich auch ohne konkreten Verdacht mehrfach kostenlos auf das Coronavirus testen zu lassen.

Werden nach dem Dom auch die Weihnachtsmärkte abgesagt?

Das wurde noch nicht entschieden. Es gehe nun erst einmal darum, durch die Maßnahmen die vielen Zusammentreffen von Menschen runterzuschrauben, um die Nachverfolgung wieder zu ermöglichen. 

Wie lange gelten die Maßnahmen?

Zunächst bis Ende November.

Wird auch die Gastronomie weiter eingeschränkt?

Ja, das Alkoholverkaufsverbot gilt nun auch morgens zwischen 5 und 10 Uhr, so Innensenator Grote. Grund: Es hat sich herausgestellt, dass es so etwas wie „Frühclubs“ gibt, die bislang Alkohol verkaufen durften, weil sie erst nach Ende der Sperrstunde öffneten.

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