Dramatisches Fischsterben in Hamburgs Kanälen – das sagt die Behörde
Nach den Wolkenbrüchen über Teilen von Hamburg in der vergangenen Woche sind in Hamburger Gewässern massenhaft Fische gestorben. Besonders betroffen seien die Kanäle der Alster, unter anderem der Osterbekkanal, erklärt die Umweltbehörde nun. Wer ein Massensterben bemerke, solle die Behörde informieren.
Die Fische sind erstickt, weil in den Gewässern akuter Sauerstoffmangel herrscht. Grund dafür sind die großen Mengen organischen Materials, die der Starkregen in die Kanäle geschwemmt hat. In Verbindung mit den sommerlich hohen Wassertemperaturen führt der Abbau dieses Materials zu einem Sauerstoffabfall im Wasser.
Über Regenwassereinleitungen und Mischwasserüberläufe wurden am vergangenen Donnerstag binnen weniger Stunden massenhaft Pollen, Staub, Erde, Fäkalien sowie organische Schadstoffe von den Straßenoberflächen in die Gewässer gespült – wenige Tage später schwammen viele tote Fische an der Wasseroberfläche.
Tote Fische im Osterbekkanal
Im Osterbekkanal in Barmbek wird demnächst mit der Abfischung begonnen. Sofortmaßnahmen gegen das Massensterben nach Starkregen gibt es derzeit nicht, langfristig helfen etwa eine bessere Versickerung des Regens, sowie Rückhaltebecken oder Renaturierungen.
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Appell an Tierfreunde: Wasservögel bitte nicht füttern, weil Brotreste zusätzlich Nährstoffe ins Wasser bringen und den Sauerstoffgehalt senken. Wer ein Fischsterben größeren Ausmaßes (mehrere hundert tote Fische) bemerkt, möge bitte die Umweltbehörde unter Tel. (0175) 344 3984 informieren, die zusammen mit den Verantwortlichen in den Bezirken die Lage vor Ort begutachtet. Falls erforderlich, wird das Abfischen und die Entsorgung der toten Fische veranlasst. (ste)