• Der Hamburger Flughafen.
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Drastisch: Hamburg will Quarantäne-Brecher notfalls in Abschiebe-Knast stecken

Wer positiv auf Covid-19 getestet wird, muss in Quarantäne, um die Corona-Krankheit nicht weiterzuverbreiten – eigentlich klar, oder? Doch was macht Hamburg mit Infizierten, die sich partout nicht an die zweiwöchige Ausgangssperre halten wollen? Die Innenbehörde hat nun eine Lösung parat: Die Quarantäne-Brecher im Abschiebegewahrsam am Flughafen festhalten.

„Jedes Land muss Vorsorge treffen für den Fall, dass Personen massiv gegen Quarantäne-Auflagen verstoßen“, erklärt ein Sprecher der Innenbehörde der MOPO. „In einem solchen Fall würde die Polizei auf einen richterlichen Beschluss hin den Gesundheitsämtern Amtshilfe leisten und die Personen in Gewahrsam nehmen. Das würde dem Schutz der Allgemeinheit und vor allem der Risikogruppen dienen.“

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Außerdem würde eine solche drastische Maßnahme nur als letzter Schritt ergriffen werden, wenn der Quarantäne-Brecher mehrmals massiv gegen die Auflagen verstoßen hat. Bislang gab es einen solchen Fall noch nicht.

Corona in Hamburg: Abschiebegewahrsam für Quarantäne-Brecher

Doch warum würde Hamburg solche verantwortungslosen Bürger ausgerechnet im „Abschiebe-Knast“ am Flughafen festhalten und nicht in einer normalen JVA? „Zum einen fällt der Abschiebegewahrsam am Flughafen in den Zuständigkeitsbereich der Innenbehörde“, erklärt der Sprecher weiter. „Zum anderen wären die geltenden Abstandsregeln in einer regulären Justizvollzugsanstalt deutlich schwieriger einhalten als im Abschiebegewahrsam.“

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Dort ist Platz für 20 Insassen, die Einzelzellen sind größer als im Gefängnis, es gibt auch eine Außenbereich. Und ein ganz wichtiges Argument: Im Moment ist alles frei – während der Corona-Krise finden keine Abschiebungen statt.

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