Drei hat sie schon: Diese Hamburgerin ist auf Weltrekord-Jagd
Der Ehrgeiz hat sie gepackt: Taekwondo-Kämpferin Palina Glebova (24) aus Hamburg hat ihren dritten Weltrekord live im Fernsehen geholt – und es sollen noch viele weitere folgen.
Am 8. August knackte Glebova im „ZDF Fernsehgarten“ live einen Weltrekord im „Bruchtest“: Innerhalb von einer Minute musste sie mit einem sogenannten „Ap Chagi“, einem gesprungenen Frontkick, mindestens 20 Holzbretter zertreten. Sie zerteilte sogar 23 Bretter – und stellte damit schon ihren dritten Rekord in der Taekwondo-Disziplin auf. Beim „Guinness World Records Day“ 2020 war sie bereits Spitzenreiterin im „Bruchtest“ in 30 Sekunden und holte gemeinsam mit ihrem Extrem-Coach Joe Alexander einen Team-Weltrekord.
Hamburger Kampfsportlerin auf Weltrekord-Jagd
Dabei war der „Bruchtest“ lange Zeit überhaupt nicht ihre Stärke. Ihre eigentliche Parade-Disziplin: Formenlauf. „Ich habe mit zehn Jahren mit Taekwondo angefangen. Nach einigen Jahren habe ich gemerkt, dass Vollkontakt-Kämpfe nicht mein Ding sind und mich auf Formenlauf fokussiert“, sagt die 24-Jährige, die bereits ihren 3. Dan (Meistergrad) hat, im MOPO-Gespräch. Dabei werden feste Bewegungsabläufe trainiert. „Formenlauf ist geradlinig, exakt und präzise – das passt zu mir.“
Zum „Bruchtest“ kam Palina Glebova, die sonst in einer internationalen Anwaltskanzlei arbeitet und nebenbei „Business Studies“ studiert, erst 2018. Sie zog damals von Kiel nach Hamburg wechselte an die Tangun-Sportschule in Stellingen, wo sie ihren heutigen Extrem-Coach kennenlernte. Joe Alexander trainiert selbst dort – und kann bereits 47 Weltrekorde verbuchen.
Hamburgerin will mehr Weltrekorde als ihr Coach
Damit begann die Zusammenarbeit der beiden. „Joe wollte seinen 5. Dan machen. Er konnte Formenlauf aber nicht so gut, weshalb mein Trainer mich an seine Seite gestellt hat, um ihm zu helfen“, sagt Palina Glebova. Für den Extrem-Coach eine völlig neue Situation. „Eigentlich bin ich es ja gewohnt, anderen etwas beizubringen. Mein Ego war schon etwas angeschlagen“, ergänzt Joe Alexander. „Danach wollte ich auch etwas für Palina tun und habe mir einen Weltrekord für sie überlegt.“
Die gebürtige Russin trainiert zwei bis drei Mal pro Woche Taekwondo, dazukommen drei bis vier Mal die Woche Kraftsport. „Wenn Turniere oder Rekorde anstehen, passe ich meinen Trainingsplan an“, erklärt Glebova. Etwa zwei bis drei Monate bereitet sich die Hamburgerin auf Weltrekordversuche vor, neben den körperlichen kommen auch mentale Übungen dazu: „Ich trainiere, mich zu fokussieren und alles um mich herum auszublenden.“ Bis sie die Bretter richtig in der Mitte getroffen habe, sei es ein langer Lernprozess gewesen – doch am Ende zahlte sich ihr Durchhaltevermögen aus.
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Und die Kampfsportlerin hat sich noch viel mehr vorgenommen. „Mein Ziel ist es, mehr Weltrekorde als Joe zu schaffen. Ich habe Gefallen daran gefunden“, sagt das Taekwondo-Talent. Dafür fehlen ihr noch 45 weitere Rekorde – als nächstes will sie sich brennende Bretter, Dachziegel oder einen „Bruchtest“ unter Wasser vornehmen. Joe Alexander ist überzeugt: Wenn jemand mehr Weltrekorde knackt als er, dann Palina Glebova. „Ich gebe dir noch drei Jahre, dann hast du das geschafft.“