Der Vorplatz der Drogenhilfeeinrichtung ”Drob Inn“
  • Seit Jahren ist der Vorplatz des „Drob Inn“ im gleichen Zustand — das soll sich jetzt ändern.
  • Foto: picture alliance / Christophe Gateau/dpa | Christophe Gateau

Mehr Licht, mehr Sicherheit: Drogeneinrichtung am Hauptbahnhof wird erneuert

Es ist der Ort in Hamburg, an dem Sucht und Hilfe aufeinandertreffen: Der Vorplatz der Drogenhilfeeinrichtung „Drob Inn“. Jetzt wird er endlich erneuert. Mehr Licht, mehr Sicherheit — so soll der Brennpunkt Hauptbahnhof entlastet werden.

Jeden Tag versammeln sie sich vor dem hohen Gebäude am Besenbinderhof unweit des Hamburger Hauptbahnhofs. Vereinzelte Straßenlaternen stehen um sie herum und leuchten den kahlen Vorplatz aus, auf dem sie warten: Schon seit 36 Jahren ist das „Drob Inn“ des Hamburger Jugendvereins die wohl bekannteste Anlaufstelle für Drogenabhängige in Hamburg. In der Hilfeeinrichtung erhalten sie neben Beratungsgesprächen und medizinischer Grundversorgung auch Zugang zu sicheren Drogenkonsumräumen.

Zentraler Sammelpunkt der Hilfesuchenden ist der Platz vor dem „Drob Inn“. Der soll jetzt erstmals aufgewertet werden.

„Drob Inn“: Vorplatz soll menschenfreundlicher werden

„Es geht darum, die Aufenthaltsqualität auf dem Vorplatz zu verbessern“, erklärt Christine Tügel, Vorstand des Jugendvereins, gegenüber der MOPO. Der Plan: bessere Sitzgelegenheiten, Unterstände als Sonnen- und Witterungsschutz und auch Wasserspender soll es geben. Diese sind gerade für Obdachlose während der Sommerzeit mehr als notwendig. Zuerst berichtete der NDR darüber.

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„Vor allem wollen wir aber für eine bessere Ausleuchtung des Platzes sorgen“, sagt Tügel. Insbesondere mit Hinblick auf die dunkleren Tageszeiten hätten es Beschäftigte des „Drob Inn“ bei mehr Beleuchtung leichter, vor dem Gebäude Kontakt zu Klienten aufzunehmen. Auch der Polizei sei mit dieser Erneuerung geholfen, da sie bei besserer Sicht mehr Sicherheit für alle Beteiligten garantieren könne.

Brennpunkt Hauptbahnhof soll weiter entlastet werden

Grundsätzlich sei das Ziel der Erneuerungen, einen menschenfreundlicheren Ort für Hilfsbedürftige zu schaffen und dadurch die Umgebung von Hauptbahnhof und St. Georg weiter zu entlasten.

„Wir begrüßen die Erneuerungen ausdrücklich“, betont Tügel und erzählt, der erste Denkanstoß für die Erneuerung kam schon 2019. Das Museum für Kunst und Gewerbe organisierte zu dieser Zeit eine Ausstellung zu der Frage, wie menschliches Miteinander im städtischen Raum aufgezeigt werden kann — auch das „Drob Inn“ kam zur Sprache. Es ergab sich ein Dialog zwischen dem Jugendverein und verschiedensten Designern, unter Einbezug des Bezirks Hamburg-Mitte, der Stadtreinigung, der Polizei und auch Klienten des Vereins.

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Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit soll laut Tügel voraussichtlich ab Frühjahr diesen Jahres umgesetzt werden.

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