Drohne fliegt durch Hamburg: Krankenhäuser testen neue Transportmethode
Momentan experimentieren Hamburger Krankenhäuser mit einer neuen Methode, um Gewebeproben, etwa von Tumoren, so schnell wie möglich von einem Krankenhaus zum anderen zu bringen – durch die Luft! MediFly heiß das Forschungsprojekt, das mit medizinischen Drohnen den Luftraum erobern will.
Zehn Drohnenflüge wurden zwischen dem Bundeswehrkrankenhaus in Wandsbek-Gartenstadt und dem circa fünf Kilometer Luftlinie entfernten Marienkrankenhaus in Hohenfelde absolviert – Auftakt für einen mehrmonatigen Testbetrieb.
Hamburg: Medizin-Drohnen können Operationen verkürzen
Ursula Störrle-Weiß, Geschäftsführerin des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) am Marienkrankenhaus und Verantwortliche des Instituts für Pathologie, hält den Vorteil für immens. Wird beispielsweise ein Tumor behandelt, ist es wichtig, schnellstmöglich zu erfahren, ob das Gewebe gut- oder bösartig ist. Dauert der Transport zum Labor zu lange, muss gegebenenfalls eine Nachoperation angesetzt werden, statt direkt zu handeln. Ursula Störrle-Weiß sieht den Einsatz von Drohnen als „Win-Win-Situation“ für Operateure und Patienten zugleich. So kann eine Behandlung nach der Gewebeentnahme schnell und präzise fortgeführt werden.
Drohnen: Krankenhäuser haben oft keine eigene Pathologie
Viele Krankenhäuser haben keine eigene Pathologie mehr, stattdessen werden die Proben häufig im Rettungswagen mit Blaulicht zur Pathologie eines anderen Krankenhauses gebracht. In staugeplagten Großstädten wie Hamburg kann das viel Zeit in Anspruch nehmen.
Sie stehen hinter MediFly
Um während des Transports alle Sicherheitsvorkehrungen im Luftraum zu wahren, stand das Projektteam während der Versuchsreihe mit der Landesluftfahrtbehörde und der Flugverkehrskontrollstelle (DFS) am Hamburger Flughafen in engem Kontakt. Für das Projekt Medifly haben sich das ZAL (Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung), FlyNex, die GLVI (Gesellschaft für Luftverkehrsinformatik) und die Lufthansa Technik AG zusammengeschlossen.