Droht jetzt der große Run?: Darum macht Hamburgs Einzelhandel erst am Mittwoch dicht
Der Einzelhandel in Hamburg wird aufgrund der sich verschärfenden Corona-Pandemie ab Mittwoch geschlossen. Bedeutet das jetzt den Mega-Weihnachts-Run auf die City? Und wie fiel die Entscheidung, die Geschäfte nicht schon am Montag zu schließen?
Bereits am Samstag bildeten sich vor Geschäften in der Innenstadt teilweise lange Schlangen – es herrscht vor den Weihnachtsfeiertagen traditionell Hochbetrieb beim Einzelhandel. Da nur noch begrenzt viele Menschen laut der bisherigen Quadratmeter-Regelung die Geschäfte betreten dürfen, heißt es für viele erst einmal warten.
Einzelhandel: Geschäfte fahren hohe Verluste ein
Mit dem nun verkündeten Lockdown für den Einzelhandel könnte es am Montag und Dienstag noch einmal so richtig voll in der Innenstadt werden. „Es kann zu einem erhöhten Aufkommen vor den Geschäften kommen. Aber viele werden auch keine Lust haben, in der Schlange zu stehen“, so die Einschätzung von Brigitte Nolte, Geschäftsführerin des Handelsverbands Nord. Der Umsatz sei im Vergleich zu anderen Jahren schon jetzt stark eingebrochen, viele Unternehmen bangten um ihre Existenz.
Hamburg: Hochbahn fährt auf voller Auslastung
Die Hochbahn sieht sich für ein mögliches hohes Aufkommen gewappnet, wenngleich keine zusätzlichen Maßnahmen mehr ergriffen werden können. „Wir fahren aufgrund der Pandemie-Bedingungen bereits mit voller Leistung und das werden wir auch weiterhin beibehalten“, so Hochbahn-Sprecherin Constanze Dinse zur MOPO. 95 Prozent der Fahrgäste würden sich zudem an die Maskenpflicht halten und Busse und Bahnen würden bei jedem Halt zum Lüften automatisch öffnen. Bereits im Sommer habe man auch die älteren Wagenmodelle angesichts einer möglichen zweiten Corona-Welle entsprechend nachgerüstet.
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Hamburg: Darum macht der Einzelhandel erst am Mittwoch dicht
Wenig wird auf jeden Fall nicht los sein, auch der Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) warnt: „Ich habe die Befürchtung, dass wir am Montag oder Dienstag eine schwierige Situation im Einzelhandel haben könnten. Deshalb gilt mein dringender Appell an alle Bürgerinnen und Bürger in Hamburg, wirklich nur die dringend nötigen Einkäufe zu tätigen – und nicht zu einer ‚Black-Friday-Situation‘ beizutragen, die durchaus noch einmal Einfluss auf das Infektionsgeschehen haben kann.”
Tschentscher erklärte, dass er den Einzelhandel am liebsten bereits am Montag geschlossen hätte, Hamburg sei auch dazu bereit gewesen. „Es war leider so dass einige Länder es nicht für sich umsetzbar eingestuft haben, diese Maßnahme sofort einzuführen”, sagte der Bürgermeister.
„Wir können so etwas nicht als einzelnes Bundesland entscheiden”, sagte Tschentscher, dies müsse bundesweit einheitlich geregelt sein. „Wenn wir die Läden schließen würden und Schleswig-Holstein und Niedersachsen nicht, dann würde ein Teil der Leute sich natürlich auf den Weg machen und im Umland einkaufen – und umgekehrt wäre es genauso.” Das sei bundesweit an allen Ländergrenzen der Fall.