„Düstere Bilanz“: Hat das Stadtrad ausgedient?
An vielen Orten in Hamburg können Radfahrer ein rotes Stadtrad leihen – und das Angebot wächst weiter. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Ausleihen. Die CDU-Fraktion spricht von einer „düsteren Bilanz“.
Immer mehr Menschen in Hamburg registrieren sich für das Fahrrad-Leihsystem Stadtrad – aber bei der Zahl der Ausleihen zeigt sich eine rückläufige Tendenz. Das geht aus der Senatsantwort auf eine schriftliche Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion hervor. Ende April 2024 waren demnach rund 245.100 Nutzerinnen und Nutzer auf der Leihplattform registriert, Ende Dezember 2023 waren es noch rund 240.600.
Stadrad Hamburg: Ausleihen gingen um 4,8 Prozent zurück
Wie aus der Senatsantwort weiter hervorgeht, wurden in den ersten vier Monaten dieses Jahres 402.461 Ausleihen der roten Räder registriert. Von Anfang Januar bis Ende April 2023 waren es 422.810 Ausleihen. Das entspricht einem Rückgang von 4,8 Prozent. Viele Menschen, die bei Stadtrad Hamburg registriert sind, nutzen das System den Zahlen zufolge nicht aktiv: Der Anteil der aktiven Nutzer schwankte im ersten Quartal 2024 laut Senat monatlich zwischen sechs und zwölf Prozent.
In Hamburg gibt es aktuell 317 Ausleihstationen für Stadträder, vier davon sind in diesem Jahr neu dazugekommen. Die Flotte soll auch weiter ausgebaut werden. Im März hatte der Senat angegeben, bis Ende des Jahres noch 18 weitere Leihstationen zu planen.
Das könnte Sie auch interessieren: Pflegekräfte aus dem Ausland: „Ohne uns steht der Laden still“
Von einer „insgesamt düsteren Bilanz“ sprach der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Richard Seelmaecker. „Die Zahlen zeigen nämlich glasklar: Die Ausleihvorgänge sind in den letzten Jahren trotz immer mehr werdender Stadtrad-Stationen und Stadträder eingebrochen“, sagte er. Hamburg solle „mit der Brechstange zur Fahrradstadt umgebaut werden, ganz egal, was die Projekte kosten und ob sie überhaupt etwas nutzen“. (dpa)