Düsterer Tatort an der Autobahn: Für Neubau: Gammel-Klotz von Altona wird abgerissen
Othmarschen –
Fünf Jahre steht er schon leer – der blaue Parkhaus-Klotz an der Autobahnauffahrt Othmarschen. Ein Jahrzehnt lang befand sich auf dem Dach das Wellness-Resort „Aquafit“, 2009 kam es hier zu einem furchtbaren Verbrechen. Nun rücken bald die Abrissbagger an. Das Bauwerk muss dem Neubau des Krankenhauses Altona weichen.
Tausende Autofahrer, die von der A7 abfahren oder auf die Autobahn wollen, passieren täglich das blaue Ungetüm an der Zufahrtsstraße zum Krankenhaus Altona. Zuletzt warb der Fitnessclub an der Paul-Ehrlich-Straße dort mit einer Blockhaus-Sauna mit Kamin.
In die Schlagzeilen geriet die Location 2009. Ein 41-jähriger Bodybuilder hatte im Parkhaus seiner Ex-Partnerin (41) aufgelauert. Er stach 36 Mal auf die Mitarbeiterin von „Aquafit“ ein. Trotzdem erkannte das Landgericht auf Totschlag im Affekt und verurteilte den Täter lediglich zu achteinhalb Jahren Haft.
Nun rücken bald die Abrissbagger an und machen den düsteren Tatort an der Autobahn platt.
Othmarschen: Neuplanung des Krankenhauses Altona
Der Abriss erfolgt im Rahmen der Neuplanungen für das Krankenhaus Altona. Vermutlich deutlich mehr als eine halbe Milliarde Euro kostet der Neubau. Die Kosten übernehmen Asklepios und die Stadt Hamburg gemeinsam. Verwirklicht werden soll ein Entwurf eines Berliner Architektenbüros.
In drei je sechsgeschossigen Bauten soll es einmal 800 Betten geben. Die Gebäude werden aber etwas zurückgesetzt im jetzigen Krankenhaus-Park entstehen. Was genau auf dem Areal rund um das Parkhaus entstehen soll, ist noch unklar. Die Stadtentwicklungsbehörde wird hier einen Rahmenplan entwickeln.
Hamburg-Altona: Krankenhausneubau verzögert sich deutlich
Doch nach MOPO-Informationen dürfte sich das gigantische Projekt deutlich verzögern. Ursprünglich sollte das „Neue Herz des Klinik-Quartiers“ 2028 fertig werden. Doch bisher ist noch nicht einmal ein Planungsauftrag vergeben. Asklepios-Sprecher Mathias Eberenz: „Das Projekt ist sehr komplex und bedarf verantwortungsvoller Abstimmungen zwischen uns und der Stadt.“ Außerdem binde die Pandemie bei Asklepios und der Gesundheitsbehörde erhebliche Kapazitäten. Aktuell werde an der Kostenkalkulation gearbeitet.
Insider schließen nicht aus, dass der Baustart aufgrund der veränderten Lage durch Corona und der immens hohen Kosten verschoben wird. Und es gibt noch ein weiteres Problem: Der Neubau soll auf dem „Othmarschen Langenfelde Diapir“ – entstehen, das ist Hamburgs größter Salzstock. Der reicht teils bis wenige Meter unter die Erdoberfläche. Deswegen wurden umfassende Bodenuntersuchungen durchgeführt. Die Auswertung ist noch nicht abgeschlossen.