Elektro-Busse in Hamburg: Wann sind die Diesel-Stinker endlich weg?
Hamburgs öffentlicher Nahverkehr ist im Umbruch: Anfang 2019 nahm die Hochbahn die ersten Elektrobusse in Betrieb, bis 2030 soll die gesamten Flotte auf emissionsfreie Antriebe umgestellt sein. Am Mittwoch hat das Unternehmen seinen 100. Elektrobus eingeweiht – und Zwischenbilanz gezogen.
„Wir liegen absolut im vorgezeichneten Zeitplan“, resümiert Henrik Falk, der Vorstandsvorsitzende der Hochbahn. „Zum Ende des Jahrzehnts wird der letzte Dieselbus vom Hof rollen und wir fahren komplett emissionsfrei durch Hamburg.“ Damit will das Unternehmen jährlich 65.000 Tonnen CO₂ in der Stadt einsparen.
E-Busse in Hamburg: aktuell 156 saubere Busse in Stadt und Umgebung
Bis die gesamte Flotte von rund 1100 Bussen umgestellt ist, dauert es aber noch: Derzeit fahren 156 emissionsfreie Elektrobusse vom HVV durch die Hansestadt und Umgebung. 100 von ihnen gehören der Hochbahn, der Rest den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein (VHH). 3,5 Millionen Kilometer haben die Hochbahnbusse seit dem Beginn ihres Einsatzes insgesamt schon zurückgelegt und damit 4500 Tonnen CO₂ eingespart, so das Unternehmen.
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Bis 2025 soll die Flotte auf 430 saubere Solo- und Gelenkbusse ausgebaut werden. Zusammen mit den Bussen der VHH werden in Hamburg und Umgebung dann mehr als 700 E-Busse unterwegs sein.
Hochbahn in Hamburg: auf dem Weg zur „grünen Batterie”
Doch dafür braucht es eine bessere Infrastruktur: Drei Busbetriebshöfe sollen nachgerüstet und zwei komplett neue Höfe in Meiendorf und auf der Veddel gebaut werden. Insgesamt soll es so mehr als 600 Ladeplätze für E-Busse geben.
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Laut der Hochbahn sparen die Elektrobusse mit Ökostrom im Vergleich zu einem Dieselbus sogar 75 Prozent der Emissionen ein – die Herstellung inklusive Batterie bereits eingerechnet. Sobald die heizölbetriebenen Zusatzheizungen, die in den aktuellen Modellen noch verbaut sind, durch elektrische Heizungen ersetzt werden, werde das ausgestoßene CO₂ noch weiter reduziert. Zudem sei die Hochbahn mit Herstellern im Gespräch, um die gesamte Liefer- und Produktionskette nachhaltig umzustellen. Ziel sei eine „grüne Batterie“, bei der neben ökologischen Kriterien auch soziale Bedingungen und Menschenrechte bei der Herstellung eine Rolle spielen. (ncd)