• Schöner Ausblick auf die Stadt aus einer lichtdurchfluteten Wohnung. So sieht es in der Bloom-Wohnung aus. Aber diesen Blick gibt es natürlich auch aus den Wohnungen der SAGA.
  • Foto: Garbe Immobilien

Edel-Neubau neben SAGA: Fast identisch! Welches Haus ist wohl deutlich teurer?

Winterhude –

Bestens gelegen zwischen Winterhude und Barmbek, eine lockere Bauweise mit viel Grün und genauste Vorgaben für die Gebäude-Gestaltung: Das Pergolenviertel setzt Maßstäbe in Hamburg. Leben werden hier demnächst fast Tür an Tür sehr Wohlhabende mit Sozialhilfeempfängern. Und der Unterschied ist nicht einmal am Gebäude zu erkennen!

Sie haben so klingende Namen wie „Pergola“ oder „Bloom“. Derzeit sind im Pergolenviertel drei große Bau-Unternehmen dabei, Gebäude-Komplexe mit mehreren hundert Eigentumswohnungen zu bauen. Die Preise sind gigantisch, wie es mittlerweile in Hamburg schon normal ist. So kostet etwa eine Wohnung schön weit oben im 6. Stock 730.000 Euro (100 Quadratmeter). Und es gibt auch Wohnungen für 900.000 Euro.

So ist der Blick aus den Eigentumswohnungen im Pergolenviertel.

Schöner Ausblick auf die Stadt aus einer lichtdurchfluteten Wohnung. So sieht es in der Bloom-Wohnung aus. Aber diesen Blick gibt es natürlich auch aus den Wohnungen der SAGA.

Foto:

Garbe Immobilien

Gleichzeitig entstehen im gleichen Quartier nebenan aber auch 350 geförderte Mietwohnungen, gebaut von der SAGA. Sie kosten die Mieter am Anfang nur 6,50 Euro und der Preis dieser Sozialwohnungen ist auf 15 Jahre gebunden, darf also nicht erhöht werden.

Eigentumswohnung oder Miete: Im Pergolenviertel ist alles schön

Das Kuriose: Äußerlich sind die Wohnungen kaum zu unterscheiden. Wie auch unsere Foto-Montage zeigt. Die Bauweise ist fast gleich. Es sind immer Gebäude, die eine bestimmte Höhe nicht überschreiten dürfen. Sie müssen um einen zentralen Innenhof herum entwickelt werden und die Durchgänge müssen einen Rundbogen haben und offen gestaltet sein.

Das Pergolenviertel soll zum neuen Vorzeigequartier werden.

So baut die Hansa Baugenossenschaft im Pergolenviertel. Sieben Genossenschaften und einige Baugemeinschaften bauen im Quartier.

Foto:

Hansa Baugenossenschaft

Außerdem ist auch sehr genau vorgegeben, dass nur Backstein einer bestimmten Art verbaut werden darf. Und selbst die Farben und die Art der Stein-Gestaltung und der Verfugung sind nur in sehr engen Grenzen variierbar. Denn das Ziel ist es, im Stil der 20er Jahre Backsteinoptik in Hamburg zu bauen. Die Folge: Egal ob die Wohnung fast eine Million gekostet hat, oder ob dort eine Familie in einer SAGA-Wohnung für knapp 700 Euro Miete (für 100 Quadratmeter) wohnt, von außen sieht es gleich aus.

Eigentumswohnungen im Pergolenviertel in Winterhude.

Die Häuser im Pergolenviertel werden alle um einen großen Innenhof herum gebaut.

Foto:

Garbe Architekten

Und natürlich ist der Blick aus den Fenstern ebenfalls der gleiche. Vorgegeben ist auch, dass die Innenhöfe offen gestaltet sein müssen und für alle zugängig. Pergolen-Gänge verbinden das ganze Quartier. So dass es draußen viele Begegnungs-Möglichkeiten gibt.

Wer dort eine Mietwohnung sucht ohne Wohnberechtigungsschein oder das nötige Kleingeld für eine Eigentumswohnung, der wird es allerdings schwer haben. Denn neben den Sozialwohnungen und den teuren Eigentumswohnungen entstehen zwar auch normale Mietwohnungen. Aber: Fast alle werden von Baugenossenschaften errichtet. Und die versorgen natürlich nur ihre Mitglieder.

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