Edel-Pfandleiher in Hamburg: Millionenbetrug! Betreiber und Mitarbeiter angeklagt
Altstadt –
Der Betreiber des angeblichen Edel-Pfandhauses Lombardium in der Burchardstraße in Hamburg und sieben Mitarbeiter müssen sich wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs vor Gericht verantworten. Sie sollen in 1730 angeklagten Fällen bei Anlegern mehr als 50 Millionen Euro für betrügerische Finanzprodukte eingesammelt haben, teilte die Staatsanwaltschaft am Montag in Hamburg mit.
Im Zentrum steht der Fonds „Lombard Classic 3“, der bei den Anlegern als sehr sichere festgeldähnliche Anlage und Investment in ein florierendes Luxuspfandhaus beworben wurde.
Angeblich sollten mit dem Anlegergeld Kredite finanziert werden an Pfandgeber, die Motorjachten, teuren Schmuck oder Kunstgegenstände zu verpfänden hatten. Tatsächlich wurden die Gelder verwendet, um frühere Anleger auszuzahlen und den Lebensunterhalt der Angeklagten zu finanzieren. Zudem vergab der Hauptangeklagte laut Staatsanwaltschaft unbesicherte Kredite, ohne eine Banklizenz zu besitzen, und verstieß so gegen das Kreditwesengesetz. Außerdem soll er für eine Wirtschaftsprüfung Unterlagen gefälscht haben.
Wie viele Anleger in dem unübersichtlichen Firmengeflecht rund um Lombardium bis 2015 insgesamt um welche Summen gebracht wurden, ist nicht nachvollziehbar. In Medienberichten ist von 7000 Anlegern und bis zu 200 Millionen Euro die Rede. Ihnen wurden bis zu sieben Prozent Zinsen versprochen. Mittlerweile sind die Fonds insolvent. (dpa)