Ein Kapitän geht von Bord: Hamburger Seemannsclub verliert erneut seine Leitung
Er kam als Praktikant – und geht als Chef: Der Leiter des Seemannsclubs „Duckdalben“ räumt seinen Posten und verlässt zum 1. Juni die weltweit bei Seeleuten beliebte und bekannte Einrichtung in Waltershof. Es ist bereits der dritte Führungswechsel binnen kürzester Zeit. Was steckt dahinter?
Erst vor zwei Jahren hatte das langjährige Führungsduo des „Duckdalben“ an der Zellmannstraße aufgehört. Erst ging Diakon Jan Oltmanns nach 36 Jahren im Hafen im Alter von 65 ganz regulär in Rente. Im Dezember folgte Geschäftsführerin Anke Wibel nach 27 Jahren Diensttätigkeit. Die Gründe sind nicht bekannt.
Seemannsclub „Duckdalben“ in Hamburg: Schwierige Zeiten durch Pandemie und Kriege
Den Staffelstab übernahm Sören Wichmann, der 2014 im Rahmen eines Berufspraktikums im „Duckdalben“ angefangen hatte. Nun geht der neue Kapitän schon wieder von Bord – und gibt dafür persönliche Gründe an. „Ich bin seit zehn Jahren in der Seemannsmission tätig, Dabei habe ich viel Schönes und auch manches Traurige erlebt. Jetzt wird es Zeit, die Segel zu setzen und neue Ufer zu entdecken.”
Sowohl Oltmanns und Wibel wie auch Wichmann hatten den Seemannsclub in den vergangenen Jahren durch schwere Stürme navigieren müssen. „Die Pandemie, aber auch die Lage der Seeleute in Kriegs- und Krisenzeiten stellten den Club vor bisher unbekannte betreuerische Herausforderungen. Und die Inflation verlangte von der Clubleitung, ein stabiles und dauerhaftes finanzielles Fundament neu zu gießen“, erklärte Arne Wesseloh, stellvertretender Vorsitzender des Vereins, der den Seemannsclub trägt.
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Sören Wichmann habe diese Herausforderungen jedoch mit Bravour gemeistert und den Wandel des „Duckdalben“ zu einem modernen Sozialunternehmen vorangetrieben. Wesseloh: „Wir bedauern sehr, dass Sören geht.“
Wer Nachfolger wird, steht noch nicht fest. Bis jemand gefunden ist, wird Jörn Hille, Leiter Bordbetreuung, die Geschäfte führen.