Einigung auf Milliardenpaket: Corona-Hilfe vom Bund für Solo-Selbstständige
Die Künstlerbranche und besonders die Solo-Selbstständigen haben schwer unter dem Corona-Lockdown zu leiden. Musiker können nicht auftreten, Events werden reihenweise abgesagt. Doch es gibt Hoffnung: Die Kulturbranche wird am neuen Hilfspaket des Bundes von insgesamt 20 Milliarden Euro beteiligt.
Darauf hätten sich das Bundeswirtschaftsministerium und das Bundesfinanzministerium geeinigt, wie die ARD am Freitag berichtet. Konkret sollen Solo-Selbstständige unter anderem aus dem Kulturbereich einen einmaligen Zuschuss von bis zu 5000 Euro für diesen Dezember und die ersten sechs Monate 2021 erhalten.
Damit sollen sie 25 Prozent des vergleichbaren Umsatzes aus dem Jahr 2019 ausgezahlt bekommen, wenn ihr Geschäft wegen der Corona-Pandemie um mehr als die Hälfte zurückgegangen ist. Bislang war nur geklärt, dass Ausfälle aus dem November 2020 teilweise ersetzt werden.
Bund einigt sich auf Finanzhilfen in Milliardenhöhe
Offiziell bekommen sie einen Zuschuss zu den Betriebskosten, davon sollen die Solo-Selbstständigen aber auch die Lebenshaltungskosten bestreiten dürfen. Die Summe soll als Einmalzahlung überwiesen werden. Das entspricht bei einem Jahresumsatz von 35.000 Euro ungefähr 714 Euro pro Monat. Dieser Betrag soll sich nicht auf die Ansprüche aus der Grundsicherung auswirken, sondern zusätzlich ausgezahlt werden.
Die Hilfen für die Solo-Selbstständigen sind Teil eines größeren Pakets, das die bestehenden Überbrückungshilfen bis Mitte nächsten Jahres verlängern wird und für gewisse Branchen, die bislang noch nicht davon profitieren, Verbesserungen vorsieht. Neben der Kultur- und Eventbranche sollen auch Reisebüros weitere Hilfen erhalten. Insgesamt rechnet das Finanzministerium für die Gesamthilfen mit Kosten von mehr als 20 Milliarden Euro.
Kulturbranche zu Grabe getragen
Erst vor rund vier Wochen zogen Vertreter der Kultur- und Veranstaltungsbranche unter dem Motto „Alarmstufe Rot – Rettet die Veranstaltungswirtschaft“ mit einem schwarzen Sarg aus einer mobilen Verpackung für Veranstaltungs- und Bühnentechnikdurch die Stadt, um das Jahr 2020 symbolisch zu Grabe zu tragen. Jetzt gibt es für viele von ihnen wieder Hoffnung. (jek)