Einnahmen von über einer Million Euro: Wo Hamburgs lukrativster Blitzer steht
Bei Hamburgs Innenbehörde klingelt weiter die Kasse: Im vergangenen Jahr 2019 hat die Stadt Hamburg eine neue Rekordsumme durch Blitzer eingenommen. Das liegt auch an neuer Laser-Technik.
886.419 Mal schnappten die Radarfallen im Jahr 2019 Temposünder auf Hamburgs Straßen – das geht aus einer Anfrage des „Abendblattes“ an die Hamburger Innenbehörde hervor. Ein Anstieg von etwa 14 Prozent zum Vorjahr: 2018 waren es noch 773.499 erwische Raser.
Der hohe Anstieg hat mehrere Gründe. Ein wesentlicher Punkt ist die neue Technik: Die neuen Geräte, die unter anderem auch an der Stresemannstraße zwei ältere Geräte ersetzten, nutzen Lasertechnologie. Sie sind nicht mehr auf die Induktionsschleifen für die Messung angewiesen und effektiver.
Mobile Blitzeranhänger eine große Hilfe für die Hamburger Polizei
Dazu kommen die neu angeschafften mobilen Blitzeranhänger. Nach „Abendblatt“-Informationen waren die Hightech-Blitzer insgesamt 3105 Stunden in Betrieb – oft an sensiblen Orten wie Schulen oder Kitas. Die Polizei kommt bei selbst durchgeführten Messungen nur auf etwa 691 Einsatz-Stunden.
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Diese neuen Möglichkeiten wirken sich natürlich auch auf die Einnahmen aus: 21,28 Millionen Euro an Buß- und Verwarnungsgeldern kassierte die Stadt im vergangenen Jahr. Das sind etwa eine Million Euro mehr als noch im Vorjahr. Die Geräte zahlen sich also aus.
Durch den Einsatz der mobilen Blitzer wird aber auch deutlich, dass bei deren Einsatzorten noch deutlicher das Tempo überschritten wird. Logisch, da die Autofahrer ohne Vorwarnung überrascht werden.
Hamburg: Blitzer an der Stresemannstraße mit Rekord-Einnahmen
Der größte Geldeintreiber steht an der Stresemannstraße: Stolze 1.026.529 Euro nahm die Stadt durch den Blitzer „Stresemannstraße 147“ ein. Darauf folgt die Finkenwerder Straße/ Vollhöfner Weiden mit 804.667 Euro. Auf dem dritten Platz schafft es die Nummer 70, der zweite Blitzer an der Stresemannstraße, mit 650.000 Euro.
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Werden alle Blitzer zusammengerechnet, liegen die Einnahmen der stationären Überwachung bei 10,81 Millionen Euro, die der mobilen „Knipser“ bei 10,47 Millionen Euro. Dazu kommen Rotlichtverstöße, die 2019 1,67 Millionen in die Behördenkasse spülten. Am häufigsten düsten die Fahrer an der Nordkanalstraße/Anckelmanmsplatz über die rote Ampel und sorgten dort für Einnahmen von rund 389.381 Euro.
CDU will die Verkehrsüberwachung noch ausweiten
CDU-Verkehrsexperte Dennis Thering kritisiert die vielen Verstöße der Verkehrsteilnehmer aufs Schärfste. Dem Abendblatt sagte er: „Die Zahlen zeigen, dass es leider immer noch viel zu häufig zu Verstößen kommt. Deshalb muss der Kontrolldruck besonders vor Kindergärten, Schulen und sozialen Einrichtungen deutlich erhöht werden. Gerade auch die Zahl der Rotlichtverstöße hat leider stark zugenommen. Letzteres gilt natürlich auch für Fahrradfahrer. Über Rot zu radeln ist brandgefährlicher Leichtsinn.“ (maw)