Ekel-Impfzentrum in Hamburg: Staatsanwaltschaft ermittelt
Im Fall des privaten Impfzentrums in der Wandelhalle des Hauptbahnhofs hat sich jetzt auch die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und ermittelt wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung.
Patienten schilderten Fließband-Abfertigung ohne Beratung und Kontrolle, der Bezirk bemängelte die desolaten hygienischen Zustände (MOPO berichtete) – und jetzt geht es bei dem kommerziellen Impfzentrum auch um den Verdacht der gefährlichen Körperverletzung, die Staatsanwaltschaft bestätigt die Aufnahme von Ermittlungen.
Ekel-Impfzentrum in Hamburg: Staatsanwaltschaft ermittelt
Betreiber ist das Unternehmen „Hammonia Hospital Virtuelle Klinik Betriebsgesellschaft mbH“. Als verantwortlicher Arzt gilt ein wegen Abrechnungsbetruges vorbestrafter Mediziner aus Hamburg, der inzwischen eine Praxis in Schleswig-Holstein sowie einen privatärztlichen Notdienst in Hamburg betreibt.
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Ob er überhaupt über eine aktuelle Zulassung als Arzt verfügt, die für eine Impferlaubnis Voraussetzung ist, kann die Gesundheitsbehörde derzeit wegen laufender Verfahren gegen den Mann nicht mitteilen. Laut Sprecherin wird derzeit auch die Frage geprüft, ob ein Arzt Impfstoff in einem Bundesland bestellen und in einem anderen verimpfen darf. „Das war ja kein Impfzentrum, sondern eine Art Außenstelle seiner Praxis“, heißt es aus der Behörde.
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Auf Antrag der Staatsanwaltschaft hatte das Amtsgericht einen Durchsuchungsbeschluss erlassen, den die Polizei am Sonnabend vollstreckt hatte. Gesucht wurden Beweismittel für die Vorwürfe gefährliche Körperverletzung, Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz und Ausstellung unrichtiger Gesundheitszeugnisse.