In den Kitas der Hamburger Elbkinder werden im Jahr 2024 insgesamt 80 Stellen eingespart. (Symbolbild)
  • Die Garderobe einer Kita. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Christian Charisius

Elbkinder-Kitas am Limit: Darum müssen jetzt 80 Stellen eingespart werden

Die Elbkinder-Kitas sind am Limit: Nachdem vor etwa einem halben Jahr neue Schließzeiten verkündet wurden und die Krankenstände immer wieder hochschnellten, kündigte die Leitung in einem Eltern-Brief jetzt an, in diesem Jahr 80 Stellen einzusparen. Was steckt dahinter und wie geht es jetzt für die einzelnen Gruppen weiter?

„Konkret werden wir im Laufe des Jahres 2024 (…) 80 von derzeit 5000 pädagogischen Fachkraftstellen nicht nachbesetzen, wenn sie, zum Beispiel aufgrund von Renteneintritt, frei werden“, heißt es in der Eltern-Information der städtischen Elbkinder.

Elbkinder-Kitas: 80 Stellen werden 2024 eingespart

Der Grund für die Sparmaßnahmen: Aufgrund der höheren Tarifabschlüsse seien die Gehälter stärker gestiegen als die Einnahmen durch das Kita-Gutschein-System. In Hamburg haben alle Kinder ab dem ersten Lebensjahr einen Anspruch auf eine fünfstündige beitragsfreie Betreuung. Dafür erhalten Eltern Gutscheine, die Kosten dafür übernimmt die Sozialbehörde.

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Das Problem dabei: „Die Stadt refinanziert das nicht. Hamburg sagt, wir wollen Tarifbindung, aber Hamburg gibt uns das Geld dafür nicht“, sagt Elbkinder-Betriebsrätin Marina Jachenholz dem NDR. „Alle Träger, die nach Tarif bezahlen, müssen die jeweiligen Tarif-Steigerungen immer extra verhandeln mit der Stadt.“

Das wurde in den Tarifabschlüssen vereinbart

Im Detail wurde in den Tarifabschlüssen im April 2023 für Beschäftigte im öffentlichen Dienst vereinbart, dass Beschäftigte zunächst einen Inflationsausgleich erhalten. Dabei handelt es sich um steuer- und abgabenfreie Sonderzahlungen in Höhe von insgesamt 3000 Euro. Zunächst wurden einmalig 1240 Euro mit dem Juni-Gehalt ausgezahlt, dann ab Juli bis Februar 2024 monatlich 220 Euro. Im März 2024 folgt dann die Erhöhung der einzelnen Entgeltgruppen. Diese reichen von acht bis 16 Prozent.

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Gegenüber dem NDR bestätigte die Elbkinder-Leitung, dass sie sich gerade in Verhandlungen mit der Sozialbehörde befinde. Dort geht es darum, besagte Gutschein-Entgelte strukturell zu erhöhen. Aber selbst wenn das erfolgreich ist: Eine spürbare Entlastung würde sich erst zu einem späteren Zeitpunkt bemerkbar machen.

Was bedeutet das für die Hamburger Elbkinder?

In dem Elternbrief kündigt die Elbkinder-Leitung deswegen an: „Ihre Kita-Leitung wird Sie im Jahresverlauf informieren, ob und welche Änderungen sich in Ihrer Kita ergeben.“ Allerdings beteuern sie auch: „Die Elbkinder werden auch zukünftig die Hamburger Bildungsempfehlungen umsetzen und Ihre Kinder aufmerksam und liebevoll betreuen.“

Die Personaleinsatzplanung werde so gestaltet, dass keine Kompromisse gemacht würden. Ausschließen könne man leider aber weiterhin nicht, dass aufgrund von hohen Krankenständen Angebote ausfallen könnten. Betriebsrätin Jachenholz befürchtet zudem, dass Gruppen überbelegt werden müssen, „um dann nicht wieder in eine finanzielle Schieflage zu kommen“.

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