Eltern fordern: Mehr Sicherheit im Straßenverkehr für Kinder
Was für ein Empfang! Der Weg in die Grundschule führte für zahlreiche Kinder in Altona und Eimsbüttel am Freitag über einen roten Teppich. Der stand allerdings nicht für Glitzer und Glamour, sondern eher für eine rote Linie, die nicht weiter überschritten werden sollte. Eine schulübergreifende Eltern-AG fordert mit der Aktion mehr Sicherheit für Schulkinder im Straßenverkehr.
Noch bis zu den Herbstferien soll der rote Teppich einmal die Woche vor den Grundschulen Eduardstraße und Rellinger Straße in Eimsbüttel sowie an der Schule Arnkielstraße in Altona ausgerollt werden. Die Initiator:innen der AG Sicherer Schulweg wollen den Kindern damit öffentlichkeitswirksam den Vortritt im morgendlichen Straßenverkehr einräumen. Kinder seien im Straßenverkehr großen Gefahren ausgesetzt.
Eltern-Initiative in Hamburg fordert sichere Schulwege
„Aktuell wird dem Autoverkehr die oberste Priorität eingeräumt, Kinder müssen auf Autos Rücksicht nehmen statt umgekehrt, und die Parkplatznot scheint gefährliches und rücksichtsloses Parken im Halteverbot und auf Gehwegen zu rechtfertigen“, so Birgit Slomski von der Elterninitiative an der Schule Rellinger Straße. „Wir möchten deutlich machen, dass hier ein Umdenken stattfinden muss.“
Die Initiative fordert Platz und Sicherheit für Kinder auf ihren Schulwegen sowie Vorrang und Respekt für Fußgänger:innen insgesamt beim Überqueren von Straßen.
Gefahr von Unfällen bei fehlenden Fußgänger-Überquerungen
Schon vor ein paar Monaten hatten Eltern von Schülern der Grundschule Arnkielstraße auf die schwierige Verkehrssituation ohne Fußgängerüberwege und Ampeln im Viertel aufmerksam gemacht. Auch sie nehmen jetzt an der Roter-Teppich-Aktion teil. „Die Schule ist nicht von allen Seiten aus sicher zu erreichen. Es fehlen schlichtweg barrierefreie Überquerungsmöglichkeiten, von denen aus der Einblick in den Straßenraum gegeben ist“, sagte Beate Eisfeld von der Grundschule Arnkielstraße.
Das könnte Sie auch interessieren: Unfall im Kreis Pinneberg: Zwei Mädchen (10) verletzt
Für die Eltern besteht ein Widerspruch zwischen den immer wieder seitens der Schulbehörde und der Schulen geäußerten Bitten, Kinder zur Förderung ihrer Selbstständigkeit doch alleine zur Schule gehen zu lassen, und dem schlechten Schulwegsituation in vielen Stadtteilen auf der anderen Seite. Die Initiative fordert eine Berücksichtigung der kindlichen Perspektive bei allen Planungen zur Mobilitätswende.