„Entlastungspaket“ der Ampel: Was ist jetzt mit meinem HVV-Ticket?
Gute Nachrichten für alle Öffi-Nutzer! Am Donnerstag hat die Bundesregierung ein „Entlastungspaket“ beschlossen. Es soll den hohen Mehrkosten entgegenwirken, die die explodierenden Energiepreise mit sich bringen. Neben den Autofahrern sollen auch die Fahrgäste im Öffentlichen Nahverkehr davon profitieren – mit einem Monatsticket für neun Euro.
„Der ÖPNV ist gerade in der aktuellen Situation für viele Bürgerinnen und Bürger eine notwendige, leistungsfähige und kostengünstige Alternative zum eigenen Pkw und gleichzeitig das umweltfreundliche Verkehrsmittel neben dem Fahrrad“, heißt es in der Begründung des Ergebnisberichts der Ampel-Koalition.
HVV: Was bedeutet das Entlastungspaket vom Bund?
Deshalb soll jetzt für 90 Tage ein Monatsticket für gerade einmal neun Euro kommen. Drei Monate würden so für Bus- und Bahnfahrgäste nur 27 Euro kosten. Zum Vergleich: Beim HVV kostet eine Standard-Monatskarte für den Geltungsbereich Hamburg AB 93,70 Euro, hochgerechnet auf drei Monate sind das 281,10 Euro. Eine Differenz von 254,10 Euro.
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Was bedeutet das jetzt konkret für HVV-Nutzer? Gilt das auch für Abo-Kunden? Wird der Überschuss ausgezahlt? Viele Fragen, derzeit gibt es aber wenige Antworten. Rainer Vohl, Sprecher des HVV, kann auf MOPO-Anfrage noch nichts zu den aktuellen Planungen sagen. Fest steht, dass der HVV derzeit die Umsetzung prüfe und die Kunden nicht selbst aktiv werden müssten. Zuvor hatte der Verkehrsverbund bereits versichert, dass die Ticket-Preise aufgrund der erhöhten Energiekosten auf jeden Fall erst einmal nicht steigen werden. Derzeit gebe es keine Tarifverhandlungen.
HVV: Monatsticket soll in Hamburg nur neun Euro kosten
Das geplante 9-Euro-Ticket im ÖPNV soll dabei laut der Vorsitzenden der Verkehrsministerkonferenz, Bremens Mobilitätssenatorin Maike Schaefer, jedoch auch für Abos gelten: „Mir ist wichtig, dass auch die treuen Kunden mit Jahres- oder Monatstickets von der 9-Euro-Regel profitieren“, so die Grünen-Politikerin. „Das wird sicher auch ein Thema bei der Sonder-Verkehrsministerkonferenz sein.“
Die Verkehrsminister von Bund und Ländern beraten am Freitag. Organisieren sollen das günstige Monatsticket laut dem Ergebnisbericht der Bundesregierung vorab jedenfalls die einzelnen Länder. Dafür sollen die von der Bundesregierung bereitgestellten Regionalisierungsmittel deutlich erhöht werden, worüber laut Schaefer auch mit Bundesminister Volker Wissing (FDP) beraten werde: „Wir haben im ÖPNV steigende Personal-, Bau- und Energiekosten, die nicht weiter von den Ländern und Kommunen alleine geschultert werden können. Zudem steht der Bund in der Pflicht, seine Klimaziele umzusetzen. Dazu muss der ÖPNV massiv ausgebaut und die Regionalisierungsmittel entsprechend aufgestockt werden.“