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Er berät sonst Astronauten: Tipps bei Lagerkoller: Das sagt der NASA-Experte

Wer kann schon bessere Tipps gegen Lagerkoller geben, als ein Isolationsforscher? Wohl kaum einer! Vor allem, da Jack Stuster jetzt auch selbst in Corona-Quarantäne ist, weiß er genau wovon er spricht. Der NASA-Experte erklärt, wie Harmonie und Kooperation unter extremen Bedingungen funktionieren können.

Jack Stuster und seine Frau leben derzeit in freiwilliger Quarantäne in Santa Barbara in Kalifornien, so berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Er gehört mit seinen 72 Jahren zur Risikogruppe und möchte durch die Isolation außerdem der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus entgegenwirken.

Auf eine solche Situation dürfte Stuster gut vorbereitet sein: Seit Jahrzehnten schon beschäftigt sich der Isolationsforscher damit, wie Menschen unter extremen Bedingungen zusammenleben und zusammenarbeiten. Bisher ging es bei ihm aber um Situationen im All, der Arktis, in Unterwasserstationen oder auf Ölplattformen – und nicht um das eigene Wohnzimmer. Doch es stellt sich trotzdem die selbe Frage: Wie können Harmonie und Kooperation auf engstem Raum und abseits der Zivilisation gelingen?

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Die meisten Antworten auf diese Frage hat Stuster wohl im All gefunden. Seit fast 40 Jahren ist er im engen Austausch mit Astronauten und berät die US-Raumfahrtbehörde NASA. Er legt ein besonderes Augenmerk darauf, was die Astronauten nervt, belastet oder was sie vermissen. Außerdem erzählen sie dem Wissenschaftler, was ihnen Kraft gibt oder Freude macht.

Stuster setzte schon Ideen für die Astronauten durch

Die Astronauten auf der ISS essen einmal am Tag zusammen – dank Jack Stuster. Und auch zahlreiche weitere seiner Ideen wurden im Weltall umgesetzt. Da der 72-Jährige ich so gut mit dem Leben in Isolation im Weltall auskennt, kann er sein Wissen nun auch auf die aktuelle Situation auf der Erde übertragen. Menschen verhalten sich überall erstaunlich ähnlich, so sagt Stuster es der „Süddeutschen Zeitung“, daher habe das Leben im All auch eine Menge mit dem Leben in Corona-Quarantäne zu tun.

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In solch extremen Situationen bemerken Menschen untereinander die kleinsten Fehler – dadurch komme es schnell zu Konflikten. Das habe Stuster bereits bei den Astronauten beobachtet und schon immer Parallelen zum Leben der „Erdlinge“ gesehen. Es seien die einfachen Regeln wie gemeinsames Essen oder das Wegwerfen von leeren Toilettenpapierrollen, die das Zusammenleben weniger konfliktreich machen würden. Und besonders wenn auf der ganzen Welt und in allen Köpfen ein Ausnahmezustand herrscht, sei das wichtig.

Isolationsforscher: So verhindern Sie einen Lagerkoller

Um einen Lagerkoller zu verhindern, rät der Isolationsforscher deshalb zu einer Umdeutung der Situation: „Man sollte zunächst versuchen, die Quarantäne nicht nur als Belastung, sondern auch als Chance zu begreifen.“ Er sieht das Positive an der sozialen Auszeit: endlich ist Zeit für  Dinge, die sonst hintenüber fallen.

Wichtig sei auch, den Tagen trotz Quarantäne Struktur zu geben. Schließlich muss bei vielen der Alltag weitergehen – nur eben im Homeoffice und mit wortwörtlichen Hausaufgaben der Kinder. Realistische Zeitpläne und Aufgabenverteilungen sollen seiner Meinung nach dabei helfen.

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„Eine der wichtigsten Regeln für das Zusammenleben auf engem Raum ist, dass jeder die Möglichkeit haben muss, sich temporär von der Gruppe zurückzuziehen.“, so Stuster. Gemeinsame Zeit ist aber ebenso wichtig: Der Wissenschaftler rät zu mindestens einer gemeinsamen Mahlzeit pro Tag, um die Stimmung zu entspannen.

Der Kontakt zur Außenwelt muss bewahrt werden

Per Telefon und Internet ist es heutzutage auch möglich, räumliche Distanz in Quarantäne-Zeit zu überbrücken und weiterhin soziale Kontakte zu pflegen. Dafür sollte man sich viel Zeit nehmen, rät der NASA-Experte.

Selbst war Stuster nie im All, er wollte seine Familie dafür nicht verlassen. Jetzt hat er ganz viel Zeit mit seiner Familie in Quarantäne – und scheint bestens darauf vorbereitet.

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