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Er war „Sir Vival“: Rüdiger Nehberg mit 84 Jahren gestorben

Er hatte sich noch auf das Erscheinen seines neuesten Buches in wenigen Tagen gefreut, jetzt ist Rüdiger Nehberg, Bäcker, Survival-Spezialist und Kämpfer für Menschenrechte, im Alter von 84 Jahren verstorben. 

Die Todesnachricht steht auf seinem Facebookprofil und auf seiner Homepage. Nach MOPO-Informationen wurde Nehberg bereits am Mittwoch um 15 Uhr  tot in seinem Haus in Rausdorf/Holstein aufgefunden. Rettungswagen und Notarzt waren vor Ort.

Über die Todesursache ist noch nichts bekannt. Rüdiger Nehberg lebte mit seiner Frau Anette Nehberg-Weber in Rausdorf.

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Rüdiger Nehberg und seine Frau Anette Nehberg-Weber 2011 im Hamburger Rathaus bei der Verleihung der Medaille für „treue Arbeit im Dienste des Volkes“. 

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Nehberg, Deutschlands berühmtester Überlebenskünstler – noch an Neujahr 2020 postete er auf Facebook ein Video, das ihn voller Vitalität und Vorfreude auf das neue Jahr zeigte, an einem Lagerfeuer sitzend, den typischen verschmitzten Ausdruck im Gesicht. Drei Ereignisse kündigte der Abenteurer seinen Fans an, „die ich euch aber nicht gleich alle verraten will“. 

Rüdiger Nehberg: „Aberwitzige Selbstversuche“

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Rüdiger Nehberg am 4. März 2000 auf seinem Einbaum im Nordosten von Brasilien, abgemagert nach 43-tägiger Atlantiküberquerung.

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Mit spektakulären Aktionen und – so seine eigenen Worte – „aberwitzigen Selbstversuchen“ war der einstige Hamburger Konditor („statistisch hätte ich schon mit 68 Jahren den Teigschaber aus der Hand legen müssen“) berühmt geworden, schrieb Bestseller und wurde zum TV-Star. Nehberg ließ sich etwa nur mit einem Messer ausgerüstet im brasilianischen Urwald abseilen, galt danach als verschollen, bis er nach Wochen wieder auftauchte. Survival, so sagte Nehberg, bedeute „dem unnötig vorzeitigen Tod ein Schnippchen zu schlagen.“

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Berühmtes Foto: Rüdiger Nehberg setzt sich 2003 bei einer Pressekonferenz in Hamburg eine riesige Vogelspinne auf den Kopf.

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Drei Mal überquerte er auf einem Floß und anderen schwimmfähigen Untersätzen Marke Eigenbau alleine den Atlantik, um auf die Rechte der brasilianischen Indianer aufmerksam zu machen. 

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Rüdiger Nehberg mit Waiapí-Häuptling Jurara.

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obs/TARGET Rüdiger Nehberg

Als „finale Herausforderung und höchste Lebenserfüllung“ bezeichnete er seinen Kampf gegen die weibliche Genitalverstümmelung, gründete dafür im Jahr 2000 die Menschenrechtsorganisation„Target“. Das 20jährige Bestehen seines Herzensprojektes, es sollte einer der Höhepunkte des Jahres 2020 werden.

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Rüdiger Nehberg seine Frau Annette 2011 in der Centrums-Moschee in Hamburg-St. Georg, wo Nehberg einen Vortrag gegen weibliche Genitalverstümmelung hielt.

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Überlebenskünstler Rüdiger Nehberg ist tot

Noch vor fünf Jahren, zu seinem 80. Geburtstag, hatte Nehberg die MOPO besucht, alle mit seiner Energie, seinem Humor und seinen Abenteuergeschichten verzaubert.

„Ich habe so viel erlebt, dass es für drei Leben ausreichen würde“, sagte Rüdiger Nehberg über sich selbst. In wenigen Tagen erscheint sein neues, sein letztes Buch: „Dem Mut ist keine Gefahr gewachsen“. Es handelt, so Nehberg, „von meinem Lebenskrimi“. Die Welt hat einen kühnen Kämpfer für Gerechtigkeit verloren. (ste)

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