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Erfolg für Bürgerinitiative: Urteil zu Büro-Klotz auf St. Pauli ist da

Aus für das sogenannte Paulihaus neben der Rindermarkthalle. Das Hamburger Landgericht hat am Dienstag eine Räumungsklage der Stadt für das Grundstück Ecke Budapester Straße und Feldstraße (St. Pauli) abgelehnt. Damit ist der geplante Bürokomplex an der Stelle des Restaurants „Maharaja“ vom Tisch.

Erleicherterung bei Kathrin Guthmann. „Das ist für mich ein ganz toller Erfolg“, erklärte die Besitzerin des indischen Restaurants „Maharaja“ nach der Urteilsverkündung. Guthmann hatte sich mit anderen Kritikern des Neubau-Projekts zusammengetan, um sich mit der Initiative „St. Pauli Code jetzt!“ gegen die Vertreibung zu wehren.

Hamburg: Das „Maharaja“ musste schon einmal umziehen

Guthmann ist ein gebranntes Kind: Sie musste vor gerade einmal drei Jahren schon einmal mit ihrem Lokal umziehen – wegen eines anderen Neubauprojekts am ursprünglichen Standort in der Detlev-Bremer-Straße.

Die Räumlichkeiten im ehemaligen „Feuerstein“ an der Budapester Straße waren damals die Rettung. „Gerade lief es, gerade hatten wir wieder Fuß gefasst“, sagt Guthmann. Der Mietvertrag mit der städtischen Firma Sprinkenhof GmbH, der noch bis 31. Dezember 2021, läuft, gab ihr Sicherheit. Doch dann hatte die Stadt den Vertrag vorzeitig gekündigt, mit dem Ziel, den jetzigen Flachbau abzureißen und stattdessen einen sechsgeschossigen Bürobau zu errichten.

Hamburg: Mietvertrag war unklar formuliert

Um die Frage, ob diese Sonderkündigung rechtens war oder nicht, ging es am Dienstag vor Gericht. Der Richter wies die Räumungsklage mit der Begründung ab, die Sonderkündigungsklausel sei im Mietvertrag zu unkonkret formuliert gewesen. Die Mieterin habe bei Vertragsschluss nicht absehen können, unter welchen Voraussetzungen die vorzeitige Kündigung tatsächlich droht.

Einige Mitglieder der Initiative „St. Pauli Code jetzt" vor dem Restaurant „Maharaja".

Einige Mitglieder der Initiative „St. Pauli Code jetzt“ vor dem Restaurant „Maharaja“: Mario Bloem, Ulrike Telsch, Kathrin Guthmann und Eveline Aust (v.li).

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Wie es nun weiter geht, ist unklar. Die Stadt hat einen Monat Zeit, um gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Auch ob die vier Unternehmen, die in den Bürokomplex einziehen wollten, eine Verzögerung hinnehmen werden oder ob sie sich nach anderen Objekten umsehen werden, bleibt abzuwarten.

St. Pauli: Initiative will Fläche selbst übernehmen – als Genossenschaft

Kathrin Guthmann ist an dem Konflikt gewachsen. „Wir haben enorm viel Unterstützung aus dem Stadtteil bekommen. Auch viele unserer Gäste haben ihre Hilfe angeboten. Architekten, Stadtplaner“, sagt sie. Zusammen mit der Initiative hat Kathrin Guthmann Visionen entwickelt. „Wir können uns vorstellen, uns selbst für die Fläche zu bewerben“, sagt Guthmann. Denkbar sei die Gründung einer Genossenschaft. Zumindest hofft Guthmann, dass es irgendwie an Ort und Stelle weitergeht. Und wenn es nur die Verlängerung ihres Mietvertrages ist.

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