2G-Nacht auf dem Kiez: Nach zwei Stunden war der erste Club dicht
Hamburg erlebt die erste 2G-Nacht auf dem Kiez. Hunderte Partygänger tummeln sich dicht an dicht vor den Clubs. Doch nicht jeder darf die Lokale betreten: „Eintritt nur für Geimpfte oder Genesene“ heißt es auf einigen Schildern. Denn: Seit Mitternacht ist das 2G-Modell in Hamburg möglich. Während einige Betreiber noch auf 3G setzten, hatten andere das Konzept bereits für sich genutzt und ihre Clubs angemeldet. Doch eine Location war nach etwa zwei Stunden bereits wieder dicht. Der Grund: Zahlreiche Verstöße gegen die Auflagen.
Eigentlich sollte es eine ausgelassene Feier werden: Das „BKI:Kiezinternat“ an der Großen Freiheit war eines der ersten Lokale, das Punkt 0 Uhr von der 2G-Regelung Gebrauch machte. „Wir haben sehr viele Anfragen von Geimpften und Genesenen bekommen. Die wollen einfach mal wieder feiern gehen“, so Said Abou-Chabab, Betreiber des Lokals, vorher zur MOPO.
Das heißt: Keine Testpflicht, keine Sperrstunde, kein Abstandsgebot, Zutritt nur für Geimpfte und Genesene. Um 0.08 Uhr war der erste Gast im Lokal. Auch das „Berg4“ am Hamburger Berg öffnete am Samstag nach dem 2G-Modell.
Kiez-Feier nach zwei Stunden wieder vorbei
Doch die Feier im BKI war nur von kurzer Dauer. Wie der Lagedienst der Polizei auf Anfrage bestätigte, wurde das Lokal um 1.35 Uhr von der Polizei und Mitarbeitern des Gesundheitsamtes überprüft. Das Ergebnis: Einige der 120 Gäste waren nicht geimpft – trotz verbindlicher Kontrollen. Auch ein Türsteher konnte keine Impfung nachweisen. Im Club soll es zudem zahlreiche Verstöße gegen die Maskenpflicht gegeben haben.
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Diese ist bei Tanzveranstaltungen mit bis zu 150 Personen aber weiterhin notwendig. Auf Anordnung des Gesundheitsamtes muss das BKI nun bis Sonntag um 8 Uhr geschlossen bleiben.
Hamburgs Veranstalter kritisieren 2G-Modell
Nicht alle Veranstalter und Wirte sind von der 2G-Regelung begeistert. Mitglieder des Clubkombinats, einer Dachorganisation der Hamburger Musikclubs mit über 100 Betreibern, kritisierten das Modell am Donnerstag als „praxisfern“ – nicht zuletzt wegen der Maskenpflicht beim Tanzen. Auch sei nicht klar, was bereits als Tanzen gelte. Die Ungleichbehandlung von Geimpften und Ungeimpften sei ebenfalls ein Problem.
Aber nicht nur Clubs, sondern auch Theater, Kinos, Gastro und Hotels sind sich noch unschlüssig, ob sie die 2G-Regelung umsetzen werden. Die meisten werden wohl noch an dem 3G-Modell festhalten und auch Zutritt für Getestete zulassen – insbesondere, wenn bereits Karten für Veranstaltungen verkauft worden sind.