Erweiterung des Hauptbahnhofs: Jetzt sollen die Hamburger ihre Ideen einbringen
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Überfüllte Bahnsteige, lange Schlangen, dichtes Gedränge: Schon vor Corona war der Hamburger Hauptbahnhof an seine Kapazitätsgrenzen gekommen. Jetzt wird die Erweiterung des Verkehrsknotenpunkts, der mit seinen 500.000 Fahrgästen pro Tag der meistfrequentierte Bahnhof Deutschlands ist, noch dringender. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wollen die Öffentlichkeit in die Planungen einbeziehen und laden die Bürger ein, eigene Ideen einzureichen.
Vorschläge gab es schon einige. So hatte die Initiative „Altstadt für alle“ Ende 2018 bereits eine Überdeckelung der Gleise südlich des Bahnhofsgebäudes mit einer Parkanlage angeregt. Auch eine gläserne Überdachung wurde schon ins Gespräch gebracht. Unter anderem gibt es außerdem die Idee, den Ostbereich des Hauptbahnhofs in Richtung Kirchenallee zu erweitern.
Hauptbahnhof: Hamburger sollen Ideen zum Umbau einbringen
Die Stadt Hamburg und die Deutsche Bahn führen in diesem Jahr einen städtebaulich-freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb durch, bei dem all diese Ideen diskutiert werden sollen. Ziel ist ein Masterplan Hauptbahnhof. Doch auch die Bürger sollen gehört werden. Für kommende Bürgerschaftssitzung haben die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen einen Antrag eingereicht, mit dem ein öffentliches Dialogverfahren eingeleitet werden soll. Die Ergebnisse sollen dann der Wettbewerbsjury vorgestellt werden.
„Unter Begleitung einer breiten Öffentlichkeit sollen interessante und mutige Entwürfe entstehen“, erklärte Gerrit Fuß, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion. Der Wettbewerb stelle eine Chance dar, ein neues Kapitel im Zeitalter der Mobilitätswende aufzuschlagen.
Hamburg: Hauptbahnhof soll attraktiver Treffpunkt werden
Neben Ideen zur Gebäude-Erweiterung seien auch Vorschläge für neue Fußwege, Fahrradparkhäuser und für den zentralen Busumstieg auf der Steintorbrücke gefragt. „Durch eine attraktive Gestaltung des Umfelds soll der Hauptbahnhof aber auch ein einladender Begegnungsort für Menschen von Nah und Fern werden“, so Fuß.
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Ole Thorben Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, ergänzte: „Es ist unverzichtbar, dass sich die Hamburgerinnen und Hamburger frühzeitig an den Planungen beteiligen können. Wir wollen von vornherein dafür Sorge tragen, dass die ganze Stadt beim Umbau des Hauptbahnhofs ihre Perspektive mit einbringen kann. Nur so kann ein Ort entstehen, der nicht nur alle Verkehrsarten des Mobilitätsmix bestmöglich zusammenführt, sondern gleichzeitig beliebter Treffpunkt, Ankunftsort und prägendes Gebäude im Herzen der Stadt in einem ist.“ (ng)