Außenansicht der neuen Sophienschule im Modell
  • So soll sie aussehen: die neue katholische Sophienschule in der Elsastraße
  • Foto: Bieling Architekten

Erzbistum Hamburg reißt Schule ab – was nun geplant ist

Das Erzbistum Hamburg hat finanzielle Schwierigkeiten: Insgesamt sechs katholische Schulen in Hamburg werden geschlossen, vier bereits zu Beginn der Sommerferien in zwei Wochen. Auf dem Gelände der Sophienschule in Barmbek-Süd rollen dagegen die Bagger – hier entsteht ein Neubau für 25 Millionen Euro. Unterstützt wird er von einem privaten Spender.

Bereits im Mai 2019 verkündete das Erzbistum Hamburg im kirchlichen Amtsblatt die Schließung von sechs der 21 Schulstandorte. Mit dem Beginn der diesjährigen Sommerferien am 13. Juli schließen die Domschule St. Marien (St. Georg), die Katholische Schule Altona (Altona-Altstadt), die Franz-von-Assisi-Schule (Barmbek-Nord) und die Katholische Schule Neugraben (Neugraben-Fischbek) ihre Tore. Die Katholische Schule St. Marien Eulenstraße (Ottensen) gibt es bereits seit 2021 nicht mehr, das Niels-Stensen-Gymnasium (Harburg) bleibt nur noch bis 2025 geöffnet. 

Hamburg: Sechs von 21 katholischen Schulen werden geschlossen 

Der Grund für die vielen Schließungen: Den Schulen fehlt es an Geld. Aufgrund „erheblicher finanzieller Belastungen“ konnte sich das Erzbistum die anstehenden baulichen Sanierungen und Investitionen an den insgesamt 21 Standorten nicht leisten. Nach einer Analyse der wirtschaftlichen und systemischen Tragfähigkeit der einzelnen Schulen werden deshalb nur 15 von ihnen erhalten. In sie soll verstärkt investiert werden: Mit 150 Millionen Euro werden die Standorte jetzt weiterentwickelt. Das Budget setzt sich nach Angaben des Erzbistums aus Eigenmitteln der Diözese, Spenden, Krediten und öffentlichen Fördermitteln zusammen. 

Generalvikar Pater Sascha-Philipp Geißler, die kommissarische Schulleiterin Beatrice Lipschütz und die Leiterin der Kindertagesstätte Christine Kirchner (v.r.n.l.) begannen symbolisch mit dem Abriss der alten Sophienschule. Christof Haake
Die drei Personen umringen einen Bagger vor dem alten Schulgebäude.
Die Leiterin der Kindertagesstätte Christine Kirchner, die kommissarische Schulleiterin Beatrice Lipschütz und Generalvikar Pater Sascha-Philipp Geißler (v.l.) begannen symbolisch mit dem Abriss der alten Sophienschule.

Dabei standen zwei weitere Schulen lange auf der Kippe: Die Katholische Schule Harburg und die Sophienschule in Barmbek-Süd. Für beide gibt es mittlerweile Entwarnung: Die Schüler:innen der Katholischen Schule Harburg werden eine Straße weiter ziehen – in das Gebäude des ehemaligen Niels-Stensen-Gymnasiums. Bis dahin soll das Gelände saniert und um Neubauten ergänzt werden. Auch an der Sophienschule rollen seit dieser Woche die Bagger. Die Vor- und Grundschule am Mesterkamp-Quartier, die von rund 280 Schüler:innen besucht wird, wird abgerissen und neu aufgebaut. „Ich freue mich sehr, dass es endlich losgeht“, sagt Generalvikar Geißler. „Klar ist: Das ist eine hervorragende Investition in die Zukunft von Kirche und Gesellschaft.“

Auf den rund 5000 Quadratmetern ist ein barrierefreier Klinkerbau mit großen Fenstern, Gartenterrasse und einem Raum der Stille geplant. Neben Aula und Mensa soll auch eine neue Sporthalle entstehen, deren Volumen sich zur Hälfte ins Untergeschoss der Schule integriert. Die angegliederte Kindertagesstätte bekommt einen eigenen Außenbereich. „Wir werden multifunktionale Räume und Flächen schaffen, die dem Anspruch moderner Pädagogik und Didaktik gerecht werden“, sagt Christopher Haep, Leiter der Abteilung Schule und Hochschule des Erzbistums Hamburg. 

Dank privater Investoren: Neubau der Sophienschule in Barmbek-Süd 

Unterstützt wird das Projekt, das 25 Millionen Euro kosten soll, von einem privaten Investor: Die Unternehmerfamilie Franke, die aus Barmbek-Uhlenhorst stammt, spendete Millionen. „Die katholischen Schulen sind ein wichtiger Teil des Kirchenlebens in Hamburg, und die Katholische Sophienschule ist ein wichtiger Teil von Barmbek-Süd. Meine Familie und ich sind froh, dazu beitragen zu können, dass diese Schule hier neu gebaut und somit auch von zukünftigen Generationen besucht werden kann“, erklärte Andreas Franke. Seine Unternehmensgruppe ist unter anderem in der Seniorenpflege, der Immobilienverwaltung und dem internationalen Handel mit Holz und Papier aktiv. 

Während der Bauarbeiten werden die Schüler:innen der Sophienschule in der nun leerstehenden Franz-von-Assisi-Schule und dem dortigen ehemaligen Pfarrhaus der St. Franziskus-Gemeinde untergebracht. Was mit den Gebäuden der anderen geschlossenen Schulen passieren wird, ist noch nicht abschließend geklärt. „Wir stehen in der Verhandlungen mit der Stadt, die großes Interesse an den Grundstücken hat“, sagt Erzbistums-Sprecher Christoph Schommer gegenüber der MOPO. 

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Die Grundsteinlegung für die neue Sophienschule ist für Februar 2024 geplant. Im Sommer 2025 sollen die Klassenräume von den Vor- und Grundschüler:innen bezogen werden können.

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