Es gibt aber Hoffnung: Hamburg mit der höchsten Arbeitslosenquote seit 13 Jahren
Die Corona-Krise hat auch den Arbeitsmarkt mit voller Breitseite erwischt – auch in Hamburg sind die Folgen deutlich spürbar. Die Hansestadt hat im Juni die höchste Arbeitslosigkeit seit 13 Jahren zu verzeichnen. Doch die Agentur für Arbeit sieht auch ein Licht am Ende des Tunnels.
Corona lässt die Arbeitslosigkeit in Hamburg weiter steigen, wenn auch nicht mehr so stark wie im April und Mai. Im Juni waren 87.775 Hamburgerinnen und Hamburger arbeitslos gemeldet, wie die Agentur für Arbeit am Mittwoch mitteilte. Das ist der höchste Stand seit 13 Jahren. Seit Beginn der Corona-Einschränkungen im März sei die Zahl der arbeitslos gemeldeten Hamburger um mehr als 21.200 gestiegen. Im Juni kletterte sie noch um knapp 3350 oder vier Prozent zum Vormonat. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,3 Prozentpunkte auf 8,2 Prozent.
Arbeitslosigkeit in Hamburg: Eine Herausforderung
„Damit hat sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit von Monat zu Monat mehr als halbieren können, diese Entwicklung ist gut, die Gesamtlage bleibt aber weiterhin herausfordernd“, sagte Arbeitsagenturchef Sönke Fock. Zusätzlich zu den Belastungen durch die Corona-Pandemie steige die Arbeitslosigkeit aber auch saisonbedingt an, „weil das Einstellungsverhalten der Unternehmen während der sechswöchigen Sommerferien abnimmt.“
Im Jahresvergleich stieg die Arbeitslosigkeit im Juni um 35,7 Prozent. Besonders hart seien junge Leute unter 25 Jahren und die ausländische Bevölkerung betroffen. Die Arbeitslosigkeit der jungen Leute stieg den Angaben zufolge im Jahresvergleich um knapp 55 Prozent auf 7656, die der Ausländer um knapp 40 Prozent auf 31.007. „Besonders risikobehaftet sind weiterhin an- und ungelernte Personen ohne anerkannten Berufsabschluss“, sagte Fock.
Im ersten Halbjahr: 46.815 Hamburger verlieren Job
Im ersten Halbjahr verloren 46.815 Hamburgerinnen und Hamburger ihren Job. Gleichzeitig nahmen nur 27.625 eine neue Beschäftigung auf. „Der Hamburger Arbeitsmarkt verschiebt seine Dynamik leider Richtung Arbeitslosigkeit“, sagte Fock. „Die Arbeitskräftenachfrage hat sich merklich abgeschwächt und bietet damit geringere Chancen eines Wiedereinstiegs.“ So sei die Zahl der freien sozialversicherungspflichtigen Jobs Ende Juni mit 9135 auf ein monatliches Jahrestief gesunken.
Hamburger Arbeitsmarkt: Kurzarbeit weiterhin stark gefragt
„Kurzarbeit, als Instrument der Beschäftigungssicherung, wird weiterhin stark nachgefragt“, sagte er. So seien im Juni weitere 762 Anzeigen auf Kurzarbeit mit 11.625 Beschäftigten eingegangen. Die Gesamtzahl der Anzeigen stieg damit auf 23.843 für insgesamt 363.654 Beschäftigte. „Aus Erfahrung wissen wir, dass die tatsächlich realisierte und von uns abgerechnete Kurzarbeit auf Hamburg bezogen geringer ausfallen dürfte.“
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Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt sei weiter schwierig. „Die Gründe liegen in einer spürbaren Zurückhaltung der Ausbildungsbetriebe, weiterhin im vollen Umfang auszubilden. Auswahl- und Vorstellungsprozesse verzögern sich in diesen Corona-belasteten Monaten in vielen Ausbildungsbetrieben.“, sagte Fock. Aktuell stünden Bewerbern 4326 freie Ausbildungsplätze zur Verfügung – 569 oder 11,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. (dpa/maw)