„Es nimmt uns die Luft zu atmen!“: Der emotionale Abschied der Café-Geschwister
Die Kündigung des Mietvertrags brachte die Entwicklung ins Rollen, fast ein Jahr später muss das beliebte Café „Balz und Balz“ im Lehmweg 6 in Hoheluft schließen. Das gaben die beiden Besitzer nun bekannt – und ihr emotionaler Post stößt auf viel Mitgefühl.
Die Entscheidung „zerreißt uns das Herz, nimmt uns die Luft zu atmen, lässt uns den Boden unter den Füßen verlieren und das Tag ein, Tag aus“ – so gefühlvoll verabschieden sich die Geschwister Kathrin (42) und Christoph Balz (37) von ihren Kunden auf Instagram und geben die Schließung ihres Cafés ab dem 22. Dezember bekannt.
Gastro in Hamburg: Kosten und Risiko sind zu hoch
Fast ein Jahr lang hatten die beiden für ihre kleine Gastronomie gekämpft, nachdem der neue Eigentümer der Immobilie ihnen die Fläche im vergangenen Dezember gekündigt hatte, erklärt Christoph Balz der MOPO. Seitdem hatten sie versucht, einen neuen Standort zu finden.
Doch vergeblich: Hohe Mieten und enorme Investitionskosten für einen neuen Laden, dazu die Ungewissheit angesichts der steigenden Energiepreise. „Während Corona konnten wir kein hohes Eigenkapital ansparen“, sagt er. „Wir waren froh, dass wir die Zeit überhaupt überstanden haben.“ Vor eineinhalb Wochen trafen die beiden die Entscheidung: Es wird keinen neuen Standort für das „Balz und Balz“ geben, wenn sie im Januar die Räume verlassen müssen. Das Risiko ist zu hoch.
„Es war unser beider Traum“, schreiben die Hotelfachfrau und der Restaurantfachmann in dem Post. „Leben durften wir ihn und das in vollen Zügen.“ Das Café im Lehmweg, das im Mai 2016 öffnete, hatte rund sechseinhalb Jahre lang Bestand. Christoph Balz zog dafür extra nach Hamburg – seit er elf Jahre alt war, träumte er davon, eine eigene Gastro zu führen, erzählt er. „Es ist meine Berufung. Entweder du liebst es oder du hasst es“, sagt er. „Da gibt es wenig dazwischen.“
Café in Hoheluft: Traum noch nicht aufgegeben
Nun bedanken sich die beiden Geschwister bei ihren Kunden und für die Zeit: „Unbeschreiblich was wir in den vergangenen Jahren alles erlebt haben, wen wir kennen lernen und ins Herz schließen durften, wieviel Höhen und Tiefen wir gemeinsam mit euch gemeistert haben, was wir dazu gelernt haben, wieviel Tränen vergossen und Feste gefeiert wurden. Schlicht und ergreifend nicht in Worte zu fassen, diese, unsere famose Zeit.“ Der Post erntet im Netz viel Mitgefühl.
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Ganz aufgegeben haben sie ihren Traum aber nicht. Sie hoffen, in ein paar Jahren aus einer sichereren Situation heraus erneut einen Laden öffnen zu können – hier in Hamburg. „Ich sehe es als eine Pause, allerdings auf ungewisse Zeit“, sagt Christoph Balz.