EU-Leuchtturminitiative zum Schutz der Ozeane: Hamburg wird Standort
Ministerinnen, Minister und Bedienstete aus dem gesamten Ostsee- und Nordseeraum treffen sich als Teil einer europäischen Initiative zur Verbesserung des Zustands beider Meere am 25. und 26. April in Hamburg. Auch für interessierte Bürger:innen gibt es Programm.
Wasser ist seit Jahrhunderten das Lebenselixier der Stadt, und so ist es kein Zufall, dass Hamburg als Standort für eine „Leuchtturminitiative“ des 21. Jahrhunderts ausgewählt wurde, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Ozeanen, Meeren und Flüssen wieder Leben einzuhauchen.
Ministerinnen und Minister aus Deutschland und anderen Nord- und Ostseeanrainern werden am Dienstag, den 25. und Mittwoch, den 26. April in der Factory Hammerbrooklyn in Hamburg mit hochrangigen Teilnehmenden zusammentreffen, um sich auf die konkret zu unternehmenden Schritte zu einigen, um die Gesundheit der Meeresgebiete der Ost- und Nordsee zu schützen und die blaue Wirtschaft klimaneutral und kreislauforientiert zu gestalten.
Am Morgen des 25. April können Interessierte im digitalen Viertel der Factory Hammerbrooklyn eine Ausstellung entdecken, in der sie interaktive Spiele spielen, Skulpturen aus Algen ansehen und mit Vertreter:innen der Initiative „Plastic Pirates – Go Europe“ sprechen können. Plastikpiraten, 2016 in Deutschland gestartet, um junge Menschen für das Problem des Plastikmülls und dessen Auswirkungen auf die Umwelt zu sensibilisieren, hat sich über die Landesgrenzen hinaus zum EU-finanzierten Bürgerforschungsprojekt „Plastic Pirates – Go Europe!“ im Rahmen von Horizont Europa entwickelt. Damit noch mehr junge Menschen zum Erfolg beitragen können, stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in den kommenden drei Jahren 600.000 Euro an nationalen Mitteln zur Verfügung.
Damit ist Deutschland nun führend bei der Sammlung und Analyse von Kunststoffabfällen in Flüssen und Küstengebieten. Im Rahmen künftiger Probenahmekampagnen in Deutschland werden zudem die Nord- und Ostseeküsten gesäubert. Das gesammelte Material wird wissenschaftlich ausgewertet, die Ergebnisse werden in das Projekt einfließen. Die Kampagne Plastic Pirates leistet einen wichtigen Beitrag zur EU-Mission Ozeane und Gewässer, den Deutschland gerne unterstützt. Der Hamburger Hafen hat gerade die Charta dieser Mission angenommen und bereits mehrere Projekte zu seiner Dekarbonisierung eingeläutet – ein Schritt, den die Europäische Kommission begrüßt.
Am darauffolgenden Tag geht es darum, wie wir am besten gemeinsam handeln können, um die ehrgeizigen Ziele der Mission „Wiederbelebung unserer Ozeane und Gewässer“ zu erreichen, insbesondere wie wir die Treibhausgasemissionen aus maritimen Wirtschaftstätigkeiten in der EU eliminieren oder eine kreislauforientierte, CO2-arme Mehrzwecknutzung von Meeres- und Wasserräumen fördern können.
„Auf dem Weg zu einer produktiven, aber nachhaltigen Nutzung des Wasserraums“
Die Mission geht weit über Forschung und Innovation hinaus. Sie kombiniert neue Formen des Regierens und der Zusammenarbeit, um Veränderungen dort voranzutreiben, wo die Menschen leben. Die Mission „Wiederbelebung unserer Ozeane und Gewässer bis 2030“ wird einen Leuchtturm zur Emissionsreduzierung in der Ost- und Nordsee errichten, um den Weg zu einer produktiven, aber nachhaltigen Nutzung des Wasserraums zu ebnen. Die Leuchtturmpartner werden in Ergänzung zu den Maßnahmen anderer laufender EU-Initiativen emissionsfreie Maßnahmen in den wichtigsten maritimen Wirtschaftssektoren auf der Ebene des Meeresbeckens durchführen.
Vier Leuchttürme
Die Mission Ozeane und Gewässer umfasst vier Leuchttürme, die Mittelmeer, Ostsee-Nordsee, Donaubecken und Schwarzes Meer sowie das Atlantik-Arktis-Becken abdecken. Sie sind Standorte, die transformative und innovative Lösungen in diesen vier spezifischen Bereichen entwickeln, erproben und einsetzen.
Die Mission Ozean wiederum ist eine von fünf Missionen, die von der EU bis zum Jahr 2030 gestartet wurden. Die anderen vier Missionen betreffen die Anpassung an den Klimawandel, die Verbesserung des Lebens von Menschen mit Krebs und ihren Familien, die Schaffung klimaneutraler Städte und die Verbesserung der Gesundheit unserer Böden. Sie werden alle Menschen in Europa auf EU-, regionaler und lokaler Ebene einbeziehen. Es geht darum, was wir gemeinsam tun können, um die Welt zu gestalten, in der wir leben wollen.
Die Missionscharta soll alle Beteiligten mobilisieren, um die Ziele der Mission zu erreichen, die Zusammenarbeit zu verstärken, die Anstrengungen zu bündeln und die kritische Masse für den Wandel zu erreichen, die für die Wiederbelebung unserer Ozeane und Gewässer bis 2030 erforderlich sind.
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