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Wahlplakate
  • Die Grünen haben das Rennen um die Europawahl in Hamburg für sich entschieden (Archivbild).
  • Foto: dpa

Überraschung bei Europawahl: So hat Hamburg abgestimmt

Das vorläufige Endergebnis der Europawahl in Hamburg liegt vor: Die Grünen bleiben stärkste Kraft – müssen aber eine große Schlappe einstecken. Zwischen SPD und CDU hatte sich überraschend ein extrem knappes Rennen um Platz zwei entwickelt. Einen deutlichen Zuwachs verzeichnen Kleinparteien wie Volt. Auch das neue Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kann punkten.

Alle 1921 Wahlgebiete in Hamburg sind inzwischen ausgezählt worden. Die Grünen liegen mit 21,2 Prozent vorne, dahinter folgen die SPD mit 18,7 Prozent und die CDU in extrem knappen Abstand mit rund 18,4 Prozent. Die AfD liegt bei 8,0 Prozent, die FDP bei 7,0 Prozent, Volt bei 6,0 Prozent, die Linke bei 5,1 Prozent und ihr direkt auf den Fersen ist das BSW mit 4,9 Prozent.

Erste Zwischenergebnisse der Europawahl in Hamburg

Bei der letzten Europawahl 2019 waren die Grünen in Hamburg mit 31,1 Prozent der Stimmen vorn, alles sieht also bisher nach einer Wahlschlappe für die Partei aus. Die SPD wurde nach starken Verlusten mit 19,8 Prozent zweitstärkste Kraft. Die CDU kam auf 17,7, die Linke auf 7,0, die AfD auf 6,5 und die FDP kam auf 5,6 Prozent.

Das vorläufige Endergebnis der Europawahl 2024 in Hamburg. Statistikamt Nord
Ergebnis
Das vorläufige Endergebnis der Europawahl 2024 in Hamburg.

Was schon jetzt feststeht: Hamburg verzeichnet bei der Europawahl in diesem Jahr eine hohe Wahlbeteiligung. Bei 65,7 Prozent lag sie beim Stand der Auszählung um 22.16 Uhr. Das wären über zehn Prozentpunkte mehr als bei der vergangenen Europawahl 2019 (52,9 Prozent).

Europawahl in Hamburg: Grüne und SPD enttäuscht

„Das ist total bitter für Rosa Domm und für uns Grüne hier in Hamburg“, sagte der Grünen-Landeschef Leon Alam nach den ersten Prognosen. „Wir hatten uns deutlich mehr erhofft.” Zum bundesweiten Abschneiden seiner Partei sagte er: „Das ist nicht unser Anspruch.”

Die Hamburger SPD zeigte sich ebenfalls enttäuscht. Alle drei Ampel-Parteien hätten im Vergleich zur Bundestagswahl deutlich an Stimmen verloren, sagte die Landeschefin Melanie Leonhard. Viele Menschen seien angesichts der globalen Krisen verunsichert. „Es ist nun die wichtigste Aufgabe für die SPD, wieder Vertrauen zu gewinnen und mit einer konsequenten Ausrichtung auf Stabilität und soziale Sicherheit zu punkten.”

Hamburg: Union, AfD und FDP mit Europawahlergebnissen zufrieden

Ziel der Union sei es gewesen, ihr Ergebnis zu verbessern. Dies sei gelungen, sagte der CDU-Landesvorsitzende Dennis Thering. „CDU und CSU haben die Europawahl deutschlandweit mit einem guten Ergebnis klar gewonnen.” Der nur geringe Abstand zu SPD und Grünen in Hamburg zeige, dass die Bürgerschaftswahl im kommenden Jahr zu einem Dreikampf werde.

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Seine AfD habe ein „bärenstarkes Ergebnis” erzielt, sagte der Landeschef Dirk Nockemann. „Die AfD wird in Brüssel Dampf machen und Akzente setzen für ein sicheres und zukunftsfähiges Europa – gegen den Bürokratiewahn, gegen Massenmigration und Ökosozialismus.”

Auch Hamburgs FDP-Chefin Sonja Jacobsen zeigte sich hochzufrieden. „Unsere Botschaft für Europa ist gehört worden.” Dazu zählten die Stärkung der Wirtschaft, mehr Sicherheit Europas an seinen Außengrenzen und die Integration. 

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