Ein Mädchen meldet sich im Unterricht.
  • In Hamburg wurden 2024 schon mehr als 1000 neue Lehrkräfte eingestellt. (Symbolbild)
  • Foto: imago/Sven Simon

Extremer Frauenüberschuss bei neuen Lehrkräften in Hamburg – das ist der Grund

In Hamburg startet das neue Schuljahr mit vielen Rekorden: Mehr als 270.000 Schülerinnen und Schüler besuchen dieses Jahr Hamburgs Schulen – so viele wie nie zuvor. Das bedarf aber auch einer Menge an Lehrkräften. Daher wurden bereits Anfang des Jahres fleißig neue Lehrkräfte in Hamburgs Schulen eingestellt. Mit einem neuen Schub an Lehrern im Sommer wurde nun ein weiterer Rekord aufgestellt.

669 neue Lehrkräfte gehen mit Beginn des neuen Schuljahres in Hamburgs Schulen an den Start, wie die Schulbehörde bekannt gab. Das sind 94 mehr als noch im Vorjahr. Zusammen mit den 376 bereits im Februar eingestellten Lehrkräften wurden in Hamburg dieses Jahr nun schon 1045 neue Lehrkräfte eingestellt – so viele wie nie zuvor.

Deutlich mehr Lehrerinnen als Lehrer

Bei den Neuzugängen fällt allerdings auf: 509 der 669 neuen Lehrkräfte sind Frauen – 76 Prozent. Woran liegt das? Ein Großteil (206) der Neuzugänge kommt mit einem Lehramt in der Primar- und Sekundarstufe I nach Hamburg. Kein Wunder, denn Grund- und Stadtteilschulen sind die beiden größten Schulformen in Hamburg. Dort werden also viele Lehrkräfte benötigt. Da diese Schulformen bei männlichen Referendaren eher unbeliebt sind, liegt ihr Anteil hier nur bei 13 bis maximal 26 Prozent, was „den Gesamtanteil natürlich nach unten“ drückt, wie Peter Albrecht, Sprecher der Schulbehörde, sagt. Demnach tummeln sich die meisten männlichen Referendare an Berufsschulen, wo sie 46 Prozent der Referendare ausmachen. An Gymnasien sind es noch 37 Prozent.

Ein Überschuss an weiblichen Lehrkräften in Hamburg ist nichts Neues: Das Verhältnis Lehrerin zu Lehrer ist in der Hansestadt etwa drei zu eins.

Die meisten Einstellungen an Stadtteilschulen

In diesem Jahr besuchen 272.970 Schülerinnen und Schüler Hamburgs Schulen – ein Plus von 2,5 Prozent, im Vergleich zum Vorjahr. Für Bildungsstaatsrat Rainer Schulz scheint der neue Rekord der Beweis für den guten Ruf der Hamburger Schulen zu sein, „der Jahr für Jahr viele engagierte Menschen an die Elbe lockt.“ „Deswegen bin ich zuversichtlich, dass wir trotz der immer noch steigenden Zahl von Schülerinnen und Schülern auch in Zukunft viele qualifizierte Lehrkräfte einstellen können“, so Schulz weiter.

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Die meisten Einstellungen gibt es dieses Jahr in den Stadtteilschulen (178), die wenigsten an Sonderschulen (27). Die meisten neuen Lehrkräfte unterrichten Deutsch (167), Englisch (111) und Mathe (89). 379 der Neuzugänge wurden in Hamburg ausgebildet, 147 kommen aus umliegenden Ländern wie Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Die Zahl der als Seiteneinsteiger eingestellten Lehrkräfte liegt bei 72. Sie durchlaufen ein besonderes Qualifizierungs-Programm. Im Durchschnitt sind die neuen Lehrkräfte 33,56 Jahre alt, was dem Trend der Vorjahre folgt.

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